Bargteheide – Ein Geschenk des Kreises wird teuer für Bargteheide. Der hatte sein Gymnasium an die Stadt übertragen. Jetzt bewilligte jetzt der Ausschuss für Bauen und Bauordnung 3,3 Millionen Euro einstimmig im ersten Schritt für die Brandschutz-Sanierung. Insgesamt werden die Gesamtkosten heute auf 6,5 Millionen geschätzt. Die Bauaufsicht des Kreises selbst hatte nach einer Bestandsanalyse sogar die Schließung des vor 40 Jahren erbauten Gymnasiums angedroht.
Unter Auflagen lief der Schulbetrieb weiter. „Wir haben eine Reihe Rauchmelder installiert und einen Sicherheitsdienst beauftragt, der bei außerschulischen Veranstaltungen ab 200 Personen tätig wird“, nannte Frank Asmussen von der Verwaltung die Sofortmaßnahmen. Doch damit ist es nicht getan, auch wenn der Kreis noch keine Frist gesetzt hat. Der Kreis war einst Bauherr der Schule, die neben dem Brandschutz noch weitere gravierende Mängel besitzt.
Das Dach muss erneuert werden, ebenso wie sein Tragwerk und die Verglasung der Kuhle, dem Veranstaltungssaal. „Im Dachtragwerk gibt es Risse im Holz“, sagte Architekt Björn Drechsler. Die Fluchtwege sind zu eng, bei einem Feuer droht eine rasche Verqualmung des Gebäudes und es fehlen Brandschotts. Auch die Beleuchtung muss energiesparend erneuert und verbessert werden. „Besonders in den Fluren reicht die Beleuchtung zum Lesen nicht aus“, sagte Diplomingeneur Rüdiger Sommers. Empfohlen wird auch eine Anlage zur Alarmierung im Amokfall.
Die heute geschätzten Kosten haben sich damit im Vergleich zum ersten Ansatz von 1,5 Millionen mehr als verdoppelt. Immerhin steht dieser Betrag schon im Haushalt fürs kommende Jahr. Gründe für die Kostensteigerung sind gestiegene Materialkosten und eine detaillierte Planung. Dabei stellte sich heraus, dass der Brandschutz im gesamten Gebäude und in der Turnhalle mangelhaft ist.
Im neuen Kostenansatz ist eine Reserve von 440 000 Euro für weitere Kostensteigerungen enthalten. „Die Stadt kann mit Fördermitteln in Höhe von 430 000 Euro rechnen“, sagte Asmussen. Teuer wird auch die Einrichtung der Baustelle, die im laufenden Schulbetrieb erfolgen muss. „Das sollte abschnittsweise geschehen“, so Drechsler. Wenn die Stadtvertretung zustimmt, kann die Ausschreibung für den ersten Bauabschnitt zu Jahresbeginn erfolgen.
Die weitere Planung für die Schulsanierung muss europaweit als Wettbewerb ausgeschrieben werden. Das erfordern die aktuellen Vergaberichtlinien und Gerichtsurteile, weil dafür 300 000 Euro veranschlagt sind. Ab einem Betrag von 240 000 Euro ist das jetzt zwingend vorgeschrieben. „Das ist wichtig, um Fördermittel zu erhalten“, so Dirk Wilke von der Verwaltung. Auch das genehmigte der Ausschuss einstimmig, die Ausschreibung dafür soll im kommenden Sommer erfolgen.