Erinnerung an die Pogromnacht

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Eine Stellungnahme des Autonomen Jugendzentrums Bargteheide:

IN ERINNERUNG AN DIE OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 kam es in Deutschland zu Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung. Während der, auch zynisch genannten „Reichskristallnacht“ wurden etwa 400 Menschen durch Anhänger der SA und SS, aber auch durch Normalbürger ermordet oder in den Selbstmord getrieben.

AJZ
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Tausende Juden wurden in ihren Wohnungen, Synagogen und auf offener Straße verletzt oder missbraucht. Etwa 7000 jüdische Geschäfte und Gemeindeeinrichtungen wurden vollständig demoliert und geplündert. Wertgegenstände, Bilder oder Porzellan wurden ebenfalls gestohlen oder zerstört. Es wird geschätzt, dass etwa 20.000 Juden aus ihren Wohnungen vertrieben wurden und dann in Konzentrationslager oder Gefängnisse verschleppt, bzw. deportiert wurden. Die Wahrheit wird aber wahrscheinlich weit über diesen Zahlen liegen.
Gerechtfertigt wurden diese Übergriffe mit dem Attentat auf den deutschen Legationsrat, Ernst vom Rath, in der deutschen Botschaft in Paris.
Das Attentat, das Herschel Grynszpan, aus Verzweiflung über die gewaltsame Abschiebung von 15.000 polnischen Juden durch die Reichsregierung am 7. November 1938 auf ihn verübte, diente dem nationalsozialistischen Regime als Vorwand für die folgenden Novemberpogrome.
Vorbereitet wurden Pogrome wie dieser allerdings schon im Jahr 1935, durch die Einrichtung einer reichsweiten „Judenkartei“ um deutsche Juden regional und lokal erfassen zu können. Hinzu kam im Juli 1938 ein Gesetz, dass Juden verpflichtete, sich durch Kennkarten als solche auszuweisen. Ab dem 5. Oktober 1935, waren sie dann gezwungen, durch ein rotes „J“ im Ausweis besser als Juden erkennbar zu sein.
WARUM DER KAMPF GEGEN DAS VERGESSEN SO WICHTIG IST
„Denn man kann nur Lehren ziehen aus dem, was man nicht vergisst.“ – Leon Wolke
Sehr groß ist die Zahl derer, die von solchen Geschehnissen nichts gewusst haben wollen, obwohl überall in Deutschland Juden, Sinti/Roma, Homosexuelle und Oppositionelle verschwanden und auch getötet wurden. Schnell passiert es, dass das Geschehene verkleinert wird.
„Der Nationalsozialismus lebt nach, und bis heute wissen wir nicht ob bloß als Gespenst dessen, was so monströs war, dass es am eigenen Tode noch nicht starb, oder ob es gar nicht erst zum Tode kam.“ Das Vergessen von Tatsachen, das Leugnen von sechs Millionen Toten darf nicht wieder passieren.

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