Auf gute Nachbarschaft

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Neues Gastschulabkommen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein auf gutem Wege

Schleswig-Holstein und Hamburg verhandeln dieser Tage über ein neues Gastschulabkommen. Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, ist zuversichtlich, „in Kürze Berichte über deren erfolgreichen Abschluss zu hören.“ Habersaat: „Die Nachbarschaft funktioniert gut. Die Erweiterung der Metropolregion Hamburg, die ‚Norddeutsche Energiewende 4.0‘ und länderübergreifende Gewerbegebiete sind nur drei Beispiele dafür. Gute Nachbarschaft bedeutet, zu einer gerechten Lastenverteilung in Fragen der Unterrichtsversorgung, der Aufnahme von Flüchtlingen und vielen anderen Bereichen zu kommen. Und gute Nachbarschaft bedeutet, die Landesgrenze im Alltag der Menschen möglichst nicht negativ spürbar werden zu lassen.“

Martin Habersaat
Martin Habersaat

Martin Habersaat (39), Landtagsabgeordneter seit 2009, weiß aus mehrfacher Hinsicht um die Herausforderungen dieses Themas: Nach seinem Referendariat an der Sachsenwaldschule in Reinbek wurde er als Studienrat in Hamburg verbeamtet. 1996 absolvierte er das Abitur am Gymnasium Marienthal in Hamburg – als Gastschüler aus Barsbüttel kommend. „Dafür habe ich mich damals bei meiner Rede zur Abiturverleihung sogar im Namen der Schleswig-Holsteiner bedankt“, erinnert er sich augenzwinkernd. Auch seine Eltern hatten sich damals formal trennen müssen, um den Schulbesuch im Nachbarland zu ermöglichen. Künftig sollen solche Notlösungen der Vergangenheit angehören.

 

Ein weiterer Inhalt des Koalitionsvertrages wäre dann erfolgreich abgearbeitet. Seit längerem umgesetzt ist die Zusage von SPD, Grünen und SSW, an die betroffenen Kommunen im Hamburger Rand einen Ausgleich der Schulkostenbeiträge für Hamburger Schülerinnen und Schüler zahlen. Habersaat: „Jetzt geht es uns darum, schrittweise mit der Freien und Hansestadt Hamburg eine gemeinsame Bildungsplanung zu erarbeiten. Ziel ist es auch, eine freie Schulwahl für die Schülerinnen und Schüler an öffentlichen und privaten allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen zu erreichen und unzumutbar lange Anfahrwege zwischen Wohnung, beruflicher Schule und betrieblicher Ausbildungsstätte soweit wie möglich zu vermeiden.“

 

Dieses Ziel steht allerdings unter der Einschränkung, dass in Schleswig-Holstein bestehende Strukturen der Berufsbildung nicht in ihrem Bestand gefährdet werden sollen, was zu einer Verschlechterung des Gesamtangebots an Ausbildungsmöglichkeiten und der betrieblichen Ausbildung führen würde. Die von der CDU favorisierte Lösung, die sich im Wesentlichen durch einen Flickenteppich von Ausnahmeregelungen auszeichnet, lehnt Habersaat ab.

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