Wie COTRANGA sich in westafrikanischen Projekten überflüssig macht

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COTRANGA – Kreditfinanzierte Existenzgründungen mit „Ansteckungseffekt“

Bereits im Herbst vergangenen Jahres hat Rainer Gruszczynski COTRANGA, eine Ahrensburger Initiative für Entwicklungszusammenarbeit in Westafrika,  vor dem Interkulturellen Gesprächskreis vorgestellt. Inzwischen war er mit seiner Arbeit für den Olof-Palme-Friedenspreis 2016 nominiert worden. U.a., weil COTRANGA in Westafrika nicht nur mit relativ geringem finanziellen Aufwand Arbeitsplätze und Einkommen schafft und damit Fluchtursachen bekämpft. Sondern weil mit kreditfinanzierter Hilfe zugleich ein die Entwicklung fördernder Mentalitätswandel bei den Adressaten erreicht wird: Von der Opfer- oder Bittstellerhaltung hin zu der Wahrnehmung „Ich bin Gestalter meines Schicksals“. Entwicklung, so das COTRANGA-Motto, ereignet sich zuallererst in den Köpfen. Bevor Entwicklung stattfindet, müssten also zunächst entwicklungshemmende Einstellungen bei den Hilfeempfängern abgebaut werden. Das sei – so der Diplom-Handelslehrer – wichtiger als materielle Unterstützung.

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Im Herbst dieses Jahres war Rainer Gruszczynski  erneut in Togo,  um laufende Projekte vor Ort zu überprüfen und neue ins Leben zu rufen. Er hat auch im Auftrag fremder Entwicklungsorganisationen deren Projekte unter die Lupe genommen und dabei nicht nur Erfreuliches entdeckt. Vor allem aber stand die Zusammenarbeit mit örtlichen Kreditgenossenschaften im Vordergrund seiner Bemühungen in Togo.  Seine langjährigen Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit haben ihn mehr und mehr veranlasst, die bereits in der Region der Adressaten vorhandenen Ressourcen aufzurufen und zu nutzen. Auf diese Weise könnten nicht nur Fehler, die Menschen ohne Kenntnis der lokalen Gegebenheiten unweigerlich machen, vermieden werden. Ein örtlicher Kreditsachbearbeiter kann z.B. einen Geschäftsplan und die darin behaupteten Erfolgsaussichten für ein Projekt eindeutig besser beurteilen als ein in Deutschland lebender. Auch Konzepte zum Empowerment  afrikanischer Adressaten oder ihre Sensibilisierung für die  Umsetzung von Projektideen sollte mit Partnern vor Ort entwickelt und von ihnen auch durchgeführt werden. Schon Projektideen sollten von ihnen selbst entwickelt  statt von außen an sie herangetragen werden.

Über dieses und mehr wird Rainer Gruszczynski am 23. November 2016 berichten. Ein Schwerpunkt wird dabei sein, Sie davon zu überzeugen, dass es COTRANGA gelingen kann, sich in einem Projekt auf mittlere Sicht überflüssig zu machen und sich dann daraus auch zu verabschieden. Und sich neuen Projekten zuzuwenden, die sich strukturell durch „Selbstvermehrung“ aus den abgeschlossenen Projekten ergeben.

Termin und Ort: Mittwoch, 23. November 2016, 19.30 Uhr,
Volkshochschule Ahrensburg, Bahnhofstraße 24
Keine Gebühr – Keine Anmeldung
 

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