„Lyrik in modernen Klamotten“ –
„Alle Themen, alle Formate… – nur verkleiden darf man sich nicht“, beschreibt Lennart Hamann, Poetry-Slammer aus Hamburg, die Kunstform Poetry-Slam. Hamann, der seine ersten Texte einst sehr erfolgreich auf der Bühne des Gymnasiums Eckhorst präsentierte, kennt die Szene der Künstler und derjenigen, die es werden wollen. Nun gab er einen Workshop für Nachwuchs-Lyriker im Medienzentrum des Gymnasiums.
„Als Deutschlehrerin baue ich diese motivierende Form, sich mit Texten auszudrücken, gern in den Unterricht ein“, beschreibt Lehrerin Nadine Mroz ihre Motivation, den Experten einzuladen, um interessierten Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 12 die Möglichkeit zu geben, sich einmal frei, in Ruhe und mit Hilfe eines Fachmanns mit sich und ihrer Welt lyrisch auseinanderzusetzen.
20 Mädchen und Jungen verschiedener Altersstufen genossen zu Beginn Videos verschiedener Hobby-Slammer, um im Anschluss mehrere Schreibübungen zu machen. So ließ Hamann die Nachwuchstalente Begriffe zum Thema „Winter“ sammeln, um sie ihnen anschließend für ihren Text zu untersagen. „Es geht darum, Bilder im Kopf der Zuhörer zu erzeugen“, so der Slammer, „und das geht nur, wenn ihr die banalen Begriffe ausspart.“
In einer weiteren Übung sollten die Schülerinnen und Schüler eine „Punchline“ (Pointe) festlegen, um drumherum ihren Text zu gestalten.
Am Ende des mehrstündigen Workshops, der von dem Bereich „Zukunftsschule“ gefördert wurde, präsentierte jeder Teilnehmer einen Text, der von den zuhörenden Mitschülern unter dem Motto „Respect the poet!“ mit Beifall gewürdigt wurde.
„Diese Umgebung hier ist sehr gut“, resümierte der Poetry-Slam-Profi zur Freude von Organisatorin Mroz, „denn euer Medienzentrum bietet sowohl eine tolle mediale Ausstattung als auch viele Rückzugsorte, an denen man kreativ werden kann.“
„Es war super, mal einen echten Slammer kennenzulernen“, sagt Ben aus der 7a, der Lust bekommen hat, sich jetzt auf eine der vielen Bühnen in Stormarn und Hamburg auszuprobieren – von Lyrikverdruss kann jedenfalls weder bei ihm noch bei den übrigen Teilnehmenden die Rede sein.
