Politikerwort von Wiebke Garling-Witt (Grüne)
Das Wohnprojekt BornInk setzt von Anfang an auf Bürgerbeteiligung
Mit einer Zeitungsanzeige luden die Stormarner Werkstätten Bargteheiderinnen und Bargteheider zu ihrem Infostand auf dem Wochenmarkt. Sie wollten unter anderem wissen: Wie wollen Sie im Alter wohnen? Wo können Sie sich mit anderen Menschen in Bargteheide treffen? Gibt es barrierefreie Wohnungen? Wie zufrieden sind Sie mit ihrer Stadt? Welche Verbesserungen wünschen Sie sich für ihren Alltag?
Danach folgte am 23.3.17 eine Expertenrunde im Rapsstieg, zu der Akteure der Stadt geladen waren. Frau Schwering, Leitung Stormarner Werkstätten, betonte erneut, wie wichtig ihrer Einrichtung sowie den Grundstückseigentümern eine Bürgerbeteiligung bereits in der Planung sei und stellte die Ergebnisse der Umfrage vor. Insgesamt nahmen daran 53 Bürger im Alter von 18 bis 80 Jahren teil.
Viele äußerten eine hohe Zufriedenheit mit ihrer Stadt. Als Verbesserungsvorschläge für den Alltag wurden u.a. öffentliche Toiletten, Sichtbarmachen von Beratungsangeboten, mehr ÖPNV, mehr Begegnungsstätten genannt. Nach der Art des Wohnens befragt, äußerten viele den Wunsch so lang wie möglich selbständig wohnen zu wollen. Gemeinschaftliche Wohnprojekte sowie Sozial- und barrierefreier Wohnraum haben einen hohen Stellenwert.
Es bestätigte sich, dass die Ideen bei der Entwicklung des Wohnprojektes BornInk richtungsweisend sind und Gültigkeit haben. In dieser kreativen Expertenrunde entstand sogar noch ein 5. Lösungsvorschlag für die Verkehrswegeplanung durch teilnehmende Bürger.
Bereits 2015 waren Anwohner zur Vorstellung des Projektes im Rahmen des Haupt- und Sozialausschusses eingeladen worden. Anhand der vorgelegten Entwürfe der Grundstückseigentümer konnten Fragen direkt beantwortet, kritische Anmerkungen und Sorgen ausgesprochen werden. Die Firma Semmelhaack, vertreten durch Herrn Thede, lud zur Besichtigung eines baugleichen Wohnquartiers in Elmshorn ein. Dieser Einladung folgten unser damaliger Bürgermeister, interessierte Bürger sowie Stadtvertreter. Für Bündnis 90 / Die Grünen, nahm auch Frau Hahn teil; mit ihrem Elektrorollstuhl erkundete sie die Barrierefreiheit des Quartiers. Es war möglich, mit Mietern und Wohnungseigentümern in den Austausch zu kommen und mit der Quartiersmanagerin zu sprechen. Der Eindruck war durchweg positiv. So ein Projekt wurde auch für Bargteheide gewünscht und es galt eine kluge Lösung für die Verkerhswegeplanung zu finden.
Am 27.4.2017 befasst sich der Ausschuss für Planung und Verkehr erneut mit der Erschließung des Wohnquartiers. Nach lang währender Planungsphase, an welcher auch die Verkehrsaufsicht des Kreises beteiligt war, soll eine Lösung festlegt werden.
Wir Grüne begrüßen das Wohnprojekt BornInk. Unsere Stadt stellt sich mit diesem Wohnprojekt zukunftsweisend auf, verbindet Menschen in ihrer Vielfalt und schafft Raum für gegenseitige Begegnungen. Im Gegensatz zum Seniorendorf soll Zusammenleben von Jung und Alt realisiert werden. Es bietet sich die Chance, gewünschte Aktivitäten mitzugestalten und mitzuentwickeln. Ein/e Quartiersmanager/in wird in den ersten 5 Jahren wichtige Vernetzungsarbeit leisten und als Ansprechpartner/in vor Ort sein.
In der Expertenrunde mit Bürgerbeteiligung entstand auch die Idee eines Vereins zum gemeinsamen Wohnen, der entweder von Anfang an oder nach 5 Jahren gute Gemeinschaftsrituale fortsetzen könnte.
Die verkehrliche Lösung mit breiten Radwegen und möglicherweise weniger Stellplätzen für PKW erfordert aus Grüner Sicht eine umfassendere planerische Gesamtsicht. Mögen wir auch hier mit weiterhin guter Bürgerbeteiligung eine weise Lösung finden.
