„Ein Toller Film“, urteilten viele Besucher nach der Premiere von „Simpel“ im Bargteheider Cinema Paradiso. Der neue Film mit David Kross ist eine einfühlsame Tragikomödie um einen Menschen mit Behinderung und seine Flucht vor der Einweisung in eine Einrichtung. Simpel wird begleitet uind beschützt von seinem Bruder Ben. Das Ende bleibt dabei offen, aber es ist nicht unbedingt pessimistisch.
David Kross hat in der Theatergruppe Blaues Wölkchen unter der Leitung von Kirsten Martensen seine ersten schauspielerischen Sporen verdient. Seine einfühlsame Leistung als geistig Behinderter in diesem Film hat viele Besucher begeistert. „Meine Tochter hat fast die ganze Zeit geweint“, sagte eine Besucherin. Es könnten auch Tränen der (Be-)rührung gewesen sein, denn traurig darüber sah sie nicht aus.
„Ich habe mich im Gespräch mit Psychologen und mit Besuchen im Heim darauf vorbereitet“, sagt Kross. In seiner Rolle habe er niemanden imitiert „Ich habe sie entwickelt und dabei gelernt, sie zu beschützen.“ Auch seine Partnerin Nelly, Publikumsliebling und Frau mit einem Down-Syndrom, sei beim Drehen ein absoluter Voll-Profi gewesen. Auch mit seinem Partner Frederick Lau (als Ben) habe er sich gut verstanden: „Wir sind in unseren Rollen in Berlin auf die Straße gegangen und es hat funktioniert.“ Diese Filmrolle empfinde er persönlich als ein unheimliches Geschenk.
Der Film basiert auf einer französischen Romanvorlage. „Wir haben die Brüder in den Vordergrund gestellt“, sagt Produzent Günter Russ, der in Bargteheide wohnt. In diesem Film gehe es darum, wer Hilfe benötige oder wer sie gerade leiste. „Und das wechselt sich im Film ab.“
Die früher entstandene französische TV-Version des gleichnamigen Romans möchte Russ nicht weiter kommentieren, er distanziert sich nur dezent davon. „Wir haben jetzt die Weltrechte für diesen Film“, sagt er dazu nur. „Simpel“ hat offizielle erst im November offizielle Premiere. „Dann werden auch wir den Film in der ersten oder zweiten Startwoche wieder zeigen“, sagt Kinobetreiber Hans-Peter Jansen.
