Bargteheide – Wirklich schnelles Internet wird jetzt auch im Norden von Bargteheide möglich. Denn hier beginnt der nächste Bauabschnitt zur Verlegung von Glasfaserkabeln bis ins Haus. Der Osten der Stadt bis zur Bahnlinie ist inzwischen komplett erschlossen. „Bis zum kommenden Mai haben dort alle Haushalte einen Anschluss, die sich dafür entschieden haben“, sagt Wolfgang Babel von der VS Media. Die Tochter der Vereinigten Stadtwerke kooperiert dabei mit den Bargteheider Stadtwerken bei der Verlegung. „Wir haben zuvor lange vergeblich nach einem Anbieter für die Stadt gesucht“, sagt Kämmerer Joachim Teschke, der auch Geschäftsführer der Stadtwerke ist. Sie betreiben das von VS Media gebaute Netz.
Besonders stark sei der Druck aus den Gewerbegebieten gewesen, die als erste angeschlossen wurden. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat die nötigen Finanzmittel im Wirtschaftsplan beschlossen. „Wir müssen wirtschaftlich arbeiten“, sagt Teschke, „denn eine Förderung ist nicht zulässig.“
Letzte Verdichtungsarbeiten sind noch notwendig. „Im Herbst hat es so viel geregnet, dass die Böden aufgeweicht waren“, so Techniker Wolfgang Babel. Jetzt lasse der Frost diese Arbeiten noch nicht zu. Im Mai beginnt die Erschließung des vierten Bauabschnitts, wenn die Anschlussquote erreicht wird. Mindestens 35 Prozent der Haushalte müssen sich bis zum 4. Mai für schnelles Internet oder zumindest einen Telefonanschluss entscheiden. Das hat im Osten problemlos geklappt, fast 50 Prozent oder etwa 1500 Hauseigentümer haben sich dort dafür entschieden.
Sie haben den Hausanschluss kostenlos erhalten. Spätere Nachzügler müssen dafür 800 Euro berappen. Zusatzkosten fallen nicht an, weil VS Media erst nach Ablauf bestehender Verträge eine Gebühr erhebt. Standard ist ein Anschluss mit garantiert 200 Mbit Bandbreite auch im Upload, auch 500 oder 1000 Mbit sind möglich. Ein TV-Anschluss wird ab 16,90 monatlich angeboten, Telefon und Internet zusammen kosten 49,90 Euro.
Der vierte Bauabschnitt für gut 1000 Haushalte reicht vom Westen der Bahnlinie bis zum Fischbeker Weg, im Süden begrenzt durch Stormarner Straße und den Voßkuhlenweg inklusive. Im Herbst beginnt die Erschließung des fünften Bauabschnitts mit den Neubaugebieten im Westen. Im kommenden Jahr folgt der Süden Bargteheides. Dass die Innenstadt als letztes folgt, hat seinen Grund in der dort noch relativ guten Versorgung mit der DSL-Technik über Kupferkabel. „In den Randlagen ist die Versorgung wesentlich schlechter“, sagt Teschke. Zum Teil erreichten die Haushalte dort bisher nur ein Mbit Bandbreite, hat er erfahren.
Die Mitbewerber nutzen bisher veraltete Techniken. Zwar übertragen auch sie über Glasfaser, aber die letzte Meile ins Haus läuft weiter über Kupferkabel. Damit ist die Bandbreite begrenzt. Nur die Stadtwerke bieten Glasfasertechnik bis ins Haus an. Inklusive ist ein Endgerät, an das der Router angeschlossen wird. Falls noch nicht vorhanden, wird er für 60 Euro angeboten. Die Kunden müssen dann nur noch diese Strecke verkabeln, oder einen Installateur damit beauftragen.
Bargteheide ist Nachzügler, denn fast alle Gemeinden im Umland sind bereits mit einem Glasfasernetz versorgt. „Wir sind ganz hinten dran“, bedauert Teschke. Versorgt werden inzwischen 200 Gemeinden in den Kreisen Stormarn und Lauenburg. „Wo der Bedarf am größten war, haben wir angefangen“, sagt Matthias Schubert, Geschäftsführer der VS Media.
Zum Ausbau werden wieder Infoabende im Stadthaus angeboten. Termine dafür sind Donnerstag, 1. März und Mittwoch, 7. März jeweils ab 19.30 Uhr.