Von Kiel bis Hamburg: „frech, wild & wunderbar“
Etwas kahl wirken die Foyers und Räume im Kreistagsgebäude jetzt, nachdem Mama Muh mitsamt der restlichen interaktiven Literaturausstellung „frech, wild & wunderbar – Schwedische Kinderbuchwelten“ am Montag wieder ausgezogen ist. „Wir sind über die große und positive Resonanz sehr erfreut. Es hat uns aber auch überrascht wie stark die Nachfrage nach diesem Kulturangebot war“, bilanziert Kreiskulturreferentin Tanja Lütje. „Macht es aber doch vor allem eines sehr deutlich: die Nachfrage nach guten Kulturangeboten für Familien ist groß!“.
Die Kulturabteilung des Kreises konnte die interaktive Literaturausstellung der Schwedischen Botschaft in Berlin nach Bad Oldesloe holen und initiierte dazu ein siebenwöchiges prall gefülltes Ausstellungsprogramm im ganzen Kreisgebiet – von Glinde bis Reinfeld. Erneut, wie bereits im Kreisjubiläum, wurden zahlreiche Kulturakteure und Kooperationspartner gewonnen, die gemeinsam zum erfolgreichen Rahmenprogramm der Ausstellung beitrugen. So beispielsweise auch die rund 30 ehrenamtlichen Lesepaten aus der Kreisverwaltung, aus Bad Oldesloe sowie aus den Reihen der Stormarner Lesepaten der Bürger-Stiftung Stormarn. Sie lasen an 40 Terminen für Kindergarten- und Schulgruppen sowie Familien vor. Insgesamt waren Ausstellung und Begleitprogramm ein Erfolg auf der ganzen Linie, der Kultur verschiedener Facetten zu einem Thema erleben ließ.
Der Andrang zur Ausstellung war bis zum letzten Tag groß: die Termine für Gruppen waren bereits nach kürzester Zeit ausgebucht. Trotz Erweiterung der Besuchertage, von ursprünglich drei auf letztendlich fünf Tage, reichte die Zeit nicht aus, um alle Gruppenanfragen abzudecken. Damit haben die Veranstalter vorab nicht gerechnet. „Wir haben teilweise drei Gruppen an einem Vormittag bedient und die Möglichkeiten der Ausstellung vollends ausgeschöpft“, berichtet Stephanie Brunsen, die als Jahrespraktikantin die kulturpädagogische Betreuung übernahm. „Die intensive Zeit in der Ausstellung hat uns die Resultate unserer Arbeit direkt erleben lassen. Die Resonanz war durchweg positiv – nicht nur einmal wurden wir danach gefragt, welche Ausstellung wir als nächstes Projekt machen“, erzählt Brunsen.
Der Erfolg und die große Reichweite der Ausstellung lassen sich auch in Zahlen ausdrücken, wenngleich diese nicht allein für den Erfolg sprechen dürfen: Insgesamt haben rund 6000 große und kleine Menschen die Ausstellung und das Begleitprogramm zwischen dem 26. Januar und dem 18. März besucht.
Knapp die Hälfte der Besucher machten die Kindergarten- und Schulgruppen aus. Sie konnten einen Besuch durch Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft „Stormarn kulturell stärken“ kostenfrei buchen. Für viele Gruppen war der ebenfalls kostenfreie Bus-Shuttle der Sparkassen-Stiftung die einzige Möglichkeit, nach Oldesloe anzureisen: rund 1000 Kinder kamen mit dem Bus zur Ausstellung. Auch das kreisweite Rahmenprogramm mit Lesungen, Film-, Tanz- und Theateraufführungen wurde von den Besuchern insgesamt sehr gut angenommen.
Neben den Stormarnern besuchten zahlreiche Interessierte aus Kiel, Henstedt-Uelzburg, Bad Segeberg, Lübeck, Hamburg und dem Lauenburgischen die Ausstellung. Dies kann unter anderem auch auf die intensive Öffentlichkeitsarbeit zurückzuführen sein, die breit und wirkungsvoll aufgestellt werden konnte. „Wir haben nicht nur auf eine gute Außenwerbung und Infomaterialien gesetzt, sondern auch im Radius von Hamburg bis Kiel in Print-, Online-Medien und Social Media mit Fokus auf Familien beworben sowie zahlreiche Partner-Netzwerke aktiviert“, berichtet Daniela Frackmann, die für das Kulturmarketing des Kreises verantwortlich ist. „Der große Erfolg macht aus Marketing-Sicht eines auch sehr deutlich: es reicht nicht alleine aus, dass man inhaltlich hochwertige Kulturangebote schafft, wenn keiner davon erfährt. Das Zusammenspiel aller Bereiche führt zu solch einem gelungenen Projekt“, sagt Frackmann.
„Spielen, lernen, lesen“ – die Intention des Künstlers Tor Svae ist in Stormarn vollständig umgesetzt worden. Mit großem Interesse setzten sich Besucher über mehrere Stunden in der Ausstellung mit zeitgenössischer schwedischer Kinder- und Jugendliteratur auseinander. Das kreative Erleben und Entdecken stand dabei im Vordergrund. „Eine sehr gelungene Symbiose zwischen Kultur und Bildung unter Einbezug aller Künste“, stellt Kreiskulturreferentin Tanja Lütje fest. Sie kann sich eine Angebotsfortführung und die dauerhafte Einbindung kultureller (Mitmach-) Angebote für Familien in die zukünftige Kulturarbeit des Kreises vorstellen. Im Herbst tagen Vertreter aus Politik, Kultur und Verwaltung, um die Ausrichtung der Kreiskultur für die nächsten Jahre zu erarbeiten. Erst danach können die Wünsche vielleicht konkretisiert werden.
„Ein großer Dank gilt allen Kooperationspartnern und Unterstützern, die zum Erfolg der Ausstellung beigetragen haben. Wir sind ebenso begeistert von der Unterstützung, die wir durch die gesamte Verwaltung und Politik erfahren haben – alle haben mit viel Engagement zum Gelingen maßgeblich beigetragen. Das ist nicht selbstverständlich!“, bedankt sich Lütje im Namen des Kulturteams.