Hospizverein Ahrensburg reagiert auf wachsende Aufgaben

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Nach 20 Jahren erstmals hauptamtliche Koordinatorin

Ahrensburg. Der 1. April 2018 markiert einen Gezeitenwechsel im Hospizverein Ahrensburg: Der Verein hat nach 20 Jahren rein ehrenamtlicher Arbeit erstmals eine hauptamtliche Koordinatorin. Jessica Landahl, Altenpflegerin und Palliative Care Fachkraft, hat am Dienstag nach Ostern  ihre Arbeit im Verein aufgenommen. Sie ist künftig erste Ansprechpartnerin aller Ratsuchenden, sei es zu Fragen rund um die Hospizarbeit oder zur Bitte um eine konkrete Sterbe- oder Trauerbegleitung.

Die neue Hospizkoordinatorin wird ihr Büro in den Räumen des Vereins in der Waldstraße 12 haben und dort unter der Rufnummer 04102-691125 wie zuvor die ehemaligen Koordinatorinnen erreichbar sein. Die neue Koordinatorin übernimmt die Verwaltung des Vereinsalltags und  die Vergabe der Begleitungen. „Wir freuen uns sehr, in Jessica Landahl eine Koordinatorin gefunden zu haben, die als examinierte Altenpflegerin sowohl Erfahrung in der pflegerischen wie auch leitenden Arbeit in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen mitbringt, als auch schon in einem stationären Hospiz gearbeitet hat“,  sagen die Vorstandsfrauen Marian van der Maten und Sabine Schaefer-Kehnert. Gemeinsam mit Vorstandskollegin Jessica Turnbull wurde seit Herbst vergangenen Jahres die Vereinsumstellung vorbereitet: „Unser Ziel ist es, den Verein langfristig zukunftsfähig aufzustellen.“

Die Anforderungen an ambulante Hospizvereine, die Sterbebegleitung in den Privathäusern der Familien oder in den Pflegeeinrichtungen leisten, waren in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Neben der direkten Sterbebegleitung von Menschen gehören zunehmend mehr  Angebote für Trauernde zu den Vereinsaufgaben. Außerdem geht es immer mehr darum, die Themen Sterben, Tod und Trauer raus aus den Tabuzonen und rein ins Leben und den gesellschaftlichen Diskurs zu holen. Dahinter steckt das Ziel, Menschen Mut zu machen, sich vorzubereiten. Der Verein möchte anregen, sich in gesunden Tagen Gedanken darüber zu machen, wie und wo sie in Zeiten größerer Hilfsbedürftigkeit und ganz am Ende ihres Lebens leben möchten und darüber auch zu sprechen. Dazu bieten Vereine wie der Hospizverein Ahrensburg auch Vorsorgeberatung, Informationsabende und „Letzte Hilfe“-Kurse an. Der Verein lädt aber auch zu unterhaltsamen Theaterabenden und zu Lesungen rund um diese Themen ein.  Gewachsen ist auch die Zusammenarbeit mit Schulen, Lehrer werden fortgebildet, um im Schulalltag sowohl für Präventionsarbeit als auch für Notfälle vorbereitet zu sein.

Vor zwei Jahren wurde zudem das Hospiz- und Palliativgesetz erneuert und damit ergab sich eine stärkere Zusammenarbeit mit den Pflegeeinrichtungen. Der Hospizverein hat inzwischen neun Kooperationsvereinbarungen mit Einrichtungen im Kreis Stormarn geschlossen. Ein Grund, der den Vereinsvorstand endgültig veranlasste, die hauptamtliche Koordination einzuführen: „Die Menge an Arbeit ist ehrenamtlich nicht mehr zuzumuten und zu verantworten.“

Bislang wurde die Vereinsarbeit von Barbara Gründling, Dr. Christiane Gatzemeier, Eveline Otto und Sabine Gerstenberg in ständigem Wechsel koordiniert. „Ihnen ist es zu verdanken,  dass die Sterbebegleitungen in Ahrensburg und Umgebung seit 20 Jahren so verlässlich und gut geleistet werden konnten“, der Vorstand dankt den Frauen und freut sich sehr, dass die ehemaligen Koordinatorinnen alle in anderen Funktionen, als Referentinnen oder in der Trauer- und Sterbebegleitungsarbeit dem Verein weiter erhalten bleiben.

 

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