Buslinie ins Gewerbegebiet kommt

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Bargteheide – Das Gewerbegebiet in Bargteheide wird an eine Buslinie angebunden. Die Stadt übernimmt die Mehrkosten für einen Halbstundentakt. Dafür entschied sich der Ausschuss für Planung und Verkehr einstimmig. Die Minibusse für etwa 15 Passagiere sollen werktags von sechs bis 22 Uhr fahren. Das bedeutet für Bargteheide Mehrkosten von etwa 40 000 Euro jährlich. Die Finanzierung eines Stundentakts hätte der Kreis voll übernommen.

Die Linie soll vom Bahnhof bis ins Industriegebiet Langenhorst und zurück verkehren. Sie wird Ende des Jahres europaweit ausgeschrieben, der Vertrag soll dann zehn Jahre lang bis 2029 gelten. Auch die Kita in der Otto-Hahn-Straße könnte angebunden werden. Alles steht noch unter dem Vorbehalt, dass sich der Kreistag dafür ausspricht.

Die Frage eines Ringbussystems wird weiter beraten. Alternative wäre ein Anruf-Sammel-Taxi (AST). Das würde der Kreis ebenfalls finanzieren, aber ebenfalls nur im Stundentakt. Mehr Fahrten würden die Stadtkasse ebenfalls belasten. „Wir haben in anderen Städten gute Erfahrungen mit AST gemacht“, so Björn Schönefeld vom Kreis.

Für die Stadt bedeuteten die drei Buslinien Mehrkosten von 185 000 Euro im Jahr, so Schönefeld. Nachteil eines Ringbussystems sei auch, dass der HVV-Tarif darin nicht gelte. Und die Fahrgäste zuzahlen müssten. Allenfalls ein ermäßigter Fahrpreis sei möglich. „Die Kostendeckung durch die Fahrpreise liegt bei etwa 20 Prozent“, so der Verkehrsexperte beim Kreis.

Die Verwaltung hofft, dass sich die Betriebe im Gewerbegebiet sich an den Kosten für ihre Anbindung beteiligen. „Wir werden die 20 größten Player deshalb anschreiben“, so Bauamtsleiter Jürgen Engfer. Schließlich war eine solche Verbindung für ihre Mitarbeiter der große Wunsch vieler Firmen. Entsprechende Gespräche hat Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht bereits geführt, Die Verwaltung hofft so auf eine Halbierung der Zusatzkosten auf 20 000 Euro jährlich.

Zuvor ging es um Bargteheides Zustimmung zur Erweiterung des Elmenhorster Gewerbegebiets. Jetzt stimmte der Ausschuss künftigen 1250 Quadratmetern für den Markant-Markt und 1070 Quadratmeter für Aldi zu. Für die Firma Bartels-Langneß sagte Hauke Witt zu, dass das Markant-Angebot nicht wesentlich erweitert werde: „Wir planen breitere Gänge und niedrigere Regale dort, um der Demografie gerecht zu werden“, sagte er. „Aldi und Markant-Famila sind in beiden Orten vertreten, da gibt es keine Konkurrenz“, sagte Kirsten Beckedorf (CDU).

Einen Verlust von 600 000 Euro Umsatz für den Einzelhandel in der Innenstadt hatten die CIMA-Marktforscher prognostiziert. Dem gegenüber steht eine wachsende Bevölkerung in beiden Kommunen. Nur die Grünen lehnten das Elmenhorster Projekt ab. Der Umsatzverlust für die Bargteheider Innenstadt und besonders für den neuen Supermarkt in Bargfeld-Stegen seien zu hoch. „Das ist auch ein Präzedenzfall für weitere Gewerbeansiedlungen im Umland“, so Thomas Fischer. Da habe die Landesplanung noch mitzureden, entgegnetet Engfer das. Die habe bisher nur das Projekt in Elmenhorst gebilligt.

Über den Bebauungsplan für die Innenstadt konnte der Ausschuss nicht mehr diskutieren. Das wurde nach gut drei Stunden Sitzung verschoben. Es geht dabei um ein Gebiet zwischen Baumschulen- und Theodor-Storm-Straße sowie den südlichen Mittelweg.

Der Stadtdialog zum Bahnhofsumfeld soll am Montag, 18. Juni fortgesetzt werden. Die Versammlung im Ganztagszentrum beginnt um 18,30 Uhr.

Björn Schönefeld stellte im Ausschuss Alternativen im Nahverkehr für Bargteheide vor, die abgespeckt auch ganz vom Kreis finanziert werden.

 

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