Die Pfadfinder vom Bargteheider Stamm Geisterburg feierten jetzt ihr 50-jähriges Bestehen.
Im Januar 1968 gründete Elke Leidner die erste Pfadfindergruppe in Bargteheide. Die ersten Heimabende fanden im Wohnzimmer der Familie Leidner in der Deviller Straße statt, bis sie schließlich einige Räume in der Albert-Schweitzer-Schule nutzen durften.
Im Jahr 1976 wurde die Gruppe Mitglied im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP). Die nun koedukative Gruppe nutzte einige Räume der ehemaligen Jugendfreizeitstätte in der Jersbeker Straße bis ins Jahr 1978. Danach zog der Stamm in das Kreisgymnasium Bargteheide um.
Der erste eigene Raum des Stammes Geisterburg war die Garage im Louise-Zietz-Weg, die seit 1980
als Materiallager genutzt wurde.
Ab 1986 zog der Stamm dann Stück für Stück ins eigene Heim in der Lohe 11 um. Der selbst ausgebaute Anbau (1995) erweiterte dieses, so dass der Auszug aus dem KGB vollendet werden konnte. Gleichzeitig deckte dieser den wachsenden Platzbedarf des immer größer werdenden Stammes.
1993 wurde der Stamm 25 Jahre. 25 Jahre lange Jugendarbeit in Bargteheide, dafür wurden die Pfadfinder*innen von der Stadt mit der Namensgebung des „Pfadfinder-Weg“ belohnt.
Im Frühling 2004 wurde schließlich die Garage geräumt und der Stamm bekam als Ausgleich einen Teil der alten Halle für sein Material zur Verfügung gestellt.
Für ihr außerordentliches Engagement erhielt Elke Leidner am 12.12. 2003 den Ehrenteller der Stadt Bargteheide.
(Text z. T. vom Stamm Geisterburg)
Das 1908 erbaute E-Werk lieferte bis in die siebziger Jahre 110 Volt Gleichstrom in den Ort. Zunächst mit Kraft zweier Dampfmaschinen, ab Mitte der dreißiger Jahre durch zwei Dieselmotoren. An kalten Wintertagen stellten sich Kinder mit ihrer nassen Kleidung zum Trocknen an die großen Abgasrohre der Motoren und liefen anschließend rabenschwarz nach Hause.
Anfang der siebziger Jahre übernahm die Schleswag die Stromversorgung der Stadt und nur noch wenige Fundstücke erinnern an die Zeit, in der in der Lohe 11 noch Strom erzeugt wurde.
In den achtziger Jahren erhielt der Stamm ein Materiallager in den ehemaligen Garagen des E-Werks und 1986 die ersten eigenen Gruppenräume in der Wohnung, in der früher einmal der Betriebsleiter gewohnt hatte.
Jetzt soll das Stammesheim renoviert werden. „Der Sanierungsbedarf ist immens, besonders bei den Dächern“, sagt Silvie Zett vom Förderverein. Der verwaltet die Organisation. Für den Umbau im Bestand haben die Pfadfinder Hilfe von der Fachhochschule Lübeck bekommen. „Eine Studentin schrieb darüber ihre Masterarbeit“, sagt Silvie Zett.
Geplant ist der Ausbau von zwei Wohnungen, deren Mieten das Projekt mitfinanzieren sollen. Für die Pfadfinder wäre dann das ganze Erdgeschoss frei. Sie wollen auch Halle zu einem Veranstaltungs- und Probenraum ausbauen, der auch extern genutzt werden kann.
„Sie leisten einen Beitrag zur gesunden, sozialen und selbstbestimmten Entwicklung junger Menschen“, lobte Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht die Arbeit der Geisterburger. Sie kündigte ein besonderes Geschenk an. Die Stadt hat zwei Eigentümer gefunden, die den Jugendlichen eine Wiese zur Nutzung übergeben möchten.
Sie sei beeindruckt von diesem Ansatz des Zusammenlebens, so die Bürgermeisterin: „Sich selbst und den Anderen, aber auch der Gemeinschaft verpflichtet zu sein, das ist heute wichtig.“ Damit werde das Wir-Gefühl wieder gestärkt. Und all das werde in Einklang mit der Natur gelebt.