Alternative Energie für unerschlossene Gebiete

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Bargteheide – Seit fast drei Jahren arbeiten Schüler des Kopernikus-Gymnasiums an einem faszinierenden Projekt. Es geht ihnen um alternative Energiegewinnung für abgelegene Regionen, die nicht mit Strom versorgt werden. Sie haben ein Modul konstruiert, das sowohl Solar- wie Windenergie nutzen kann. Noch arbeiten sie an der Optimierung, doch das Ziel ist klar: Sie möchten damit ein Unternehmen für die Produktion gründen und suchen dafür Partner.

Bu: Julian Risse, Daniel Börmann und Philipp Özren haben ein alternatives Kraftwerk für die Nutzung von Solar- und Windenergie entwickelt.

„In einem Jahr könnte unsere alternative Stromgewinnung (ASG) marktreif sein“, sagt Philipp Özren. Bei der Konstruktion hätten sie vor allem die Versorgung von Flüchtlingscamps der Hilfsorganisationen im Auge gehabt. Für größere Verbraucher wie Kühlschränke reicht die erzeugte Leistung zwar nicht aus, aber fürs Aufladen von Handys oder Tablets schon. Auch für eine Beleuchtung mit LED-Scheinwerfern wird genügend Strom erzeugt. Für einige Betriebsstunden für eine Wasserpumpe reicht es auch aus.

Wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, greift die Speichertechnologie mit Akkus auf Blei- oder auch auf Lithiumionenbasis. „Die Kapazität reicht aus, um eine Leuchte mit zehn Watt Leistung 120 Stunden lang zu betreiben“, sagt Daniel Börmann. Auch externe Speicher könnten zugeschaltet werden.

Die Idee entstand durch das Ffty-Fifty-Projekt zur Energieeinsparung an Bargteheider Schulen. Anfangs beschäftigten sich mehr Schüler an der Entwicklung, das Trio blieb als harter Kern übrig. “Wir haben uns entschieden, die Entwicklung weiter durchzuziehen“, sagt Julian Risse.

Die Fertigung soll modular aufgebaut werden und so nachhaltig wie möglich sein. „Unsere Philosophie ist ein Baukastensystem wie bei Lego, Stein auf Stein“, sagt Daniel, „wir streben keine Serienfertigung an.“ Das Modulsystem mit über 60 Versionen könne genauan die Wünsche der Kunden angepasst werden. Das System könne ganz nach Bedarf auf- oder abgerüstet werden, beim Abrüsten können die entfernten Komponenten wiederverwendet werden. Den ersten Prototyp haben die Schüler mit der Unterstützung von etwa 20 Sponsoren und ihrer Schule entwickelt. Für das benötigte Material wurden bereits 3000 Euro investiert.

Die Schüler haben schon viel Anerkennung für ihre Arbeit gefunden. So gewannen sie den Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ und belegten in der Länderrunde den dritten Platz. Außerdem gab es einen Sonderpreis für unternehmerische Ideen.

Großes Ziel bleibt die Gründung eines eigenen Unternehmens. Philipp schätzt das benötigte Startkapital auf 50 000 Euro, ein Business-Plan sei in Arbeit. „Für die Produktion suchen wir Partner“, sagt er. Es gebe schon viele Interessenten. „Wir möchten unsere Ideen aber gern in eigener Regie weiterentwickeln.“

Auch an den Transport mit Lastwagen haben die Schüler gedacht. Die Maße entsprechen einer Europalette, ein Gabelstapler kann das Modul bewegen.

 

 

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