Kabarettist Nils Loenicker offenbart im Kleinen Theater Bargteheide „Die andere Seite des Nils“ und warum er immer zu spät dran ist
Er ist wie ein guter alter Bekannter, über den man sich immer freut, wenn man ihn trifft. Seit 34 Jahren kennt man ihn als die eine Hälfte des Kabarett-Duos „Alma Hoppe“, seit 20 Jahren als schrulligen „Bauer Hader“. Am Freitag, dem 9. November, offenbart der beliebte Kabarettist Nils Loenicker im Kleinen Theater Bargteheide „Die andere Seite des Nils“.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Es wird keinen Reisebericht geben. Eine Reise ist es trotzdem, und zwar durch das private Leben Nils Loenickers, einem Hamburger und Ur-Norddeutschen, der große Zuneigung für die stürmische Tiefebene hegt, vor allem für deren Bewohner, auch wenn es immer etwas zu meckern gibt.
Sein aktuelles Bühnenprogramm entwickelte Loenicker aus seinem gleichnamigen Hörbuch, das den Untertitel trägt: „Ab morgen bin ich pünktlich“. Die innere Uhr des notorischen Zuspätkommers tickt nämlich seit seiner Geburt etwas anders, „weil ich mit 14 Tagen Verspätung auf die Welt kam. 14 Tage zu spät! Das sollte sich durch mein ganzes Leben ziehen.“
„Die andere Seite des Nils“ trägt oft autobiographische Züge, manchmal ist sie fiktiv, komisch ist sie fast immer. Vieles dürften die Zuhörer von sich kennen oder wiedererkennen.
Etwa die schöne Episode über Papas alte Hasenbrote, die die Mutter ihrem Sprößling schmackhaft zu machen versuchte, auch wenn sich schon die Käserinden bogen. Oder dass Klein-Nils immer davon träumte, mal so einen leckeren Bohnen-Eintopf zu essen, wie er es bei „Bonanza“ im Fernsehen sah. Seine Verehrung für Little Joe und Hoss bekam allerdings einen Dämpfer, als die Mutter ihrem quengeligen Sohn zuliebe tatsächlich dicke Bohnen mit Speck und Tomatensauce kochte und westerngerecht im Blechnapf des Vierbeiners servierte.
Loenicker, der gelernte Infoelektroniker, studierte BWLer, gefeierte Kabarettist, Parodist und Betreiber des geschätzten Alma Hoppe-Lustspielhauses in Hamburg, bleibt immer nah an seinen Zuhörern. Da bekommt das schnöselige Eppendorf mit seinen bräsig SUV parkenden blonden Bewohnerinnen eins mit. Der Urlaub vom Telefon führt zu Selbstgesprächen, die zur Tarnung mit Knopf im Ohr geführt werden. Und der Urlaub auf Rhodos weckt Sehnsüchte nach dem Stamm-Griechen in Eimsbüttel. Man erfährt liebenswerte Alltagsgeschichten, aber auch staatlich Verordnetes seitens der Regierung. Tagesaktuell, improvisiert, frisch. Schließlich bekommt man bei Loenicker Kabarett direkt vom Erzeuger.
Nils Loenicker „Die andere Seite des Nils“
Freitag, 09.11.2018, 20 Uhr
Eintritt
VVK 22 Euro, ermäßigt 20 Euro
AK 24 Euro, ermäßigt 22 Euro
Kartenvorverkauf:
Tickets können online gebucht und selbst ausgedruckt werden
unter www.kleines-theater-bargteheide.de.