Empfehlungen zum Herbst/Winter 2019
Ein Herbst, ein Winter und sechs Buchempfehlungen. Ein bisschen wenig für die nächsten sechs Monate? Na klar, aber dafür werden Ihnen hier sechs hochkarätige Bücher von deren Autoren persönlich vorgestellt. Gabriele Niebuhr von der Buchhandlung Stojan und Armin Dietrichsen vom Kulturzentrum Marstall würden Ihnen noch viel mehr Neuerscheinungen ans Herz legen, wenn sie könnten.
Gemeinsam veranstalten die Buchhandlung und der Marstall die Veranstaltungsreihe „Literatur Live“ bereits seit acht Jahren.
Die Auswahl fiel nicht leicht
Wie in jedem Jahr fiel die Auswahl nicht leicht, und so wurden aus den ursprünglich geplanten vier Lesungen dann letztendlich sechs. „Mit unserem Herbstprogramm wollen wir auch in diesem Jahr wieder eine attraktive Mischung an prominenten, aber auch noch nicht ganz so bekannten Autoren nach Ahrensburg holen“, erklärt Armin Dietrichsen das Format.
Den Startschuss gibt am 5. September Lothar Frenz, der seine Erlebnisse mit der Botanikerin, Naturschützerin und Lehrerin Loki Schmidt vom ersten Kaffee (da war die Gattin des früheren Bundeskanzlers immerhin schon 90 Jahre alt) bis zum letzten Telefonat erzählt. Auch ein paar seltene Tonbandaufnahmen hat Frenz im Gepäck. Eine wunderbare Erinnerung an eine große Frau.
Ein bisschen Politik ist auch dabei
Ist Älterwerden ein Problem oder kann es eventuell sogar die Lösung sein? Diese und weitere Fragen stellt SPD Urgestein Franz Müntefering in seinem Buch „Unterwegs“. Unbeschwert, aber nachdenklich schreibt er über das Leben im Alter, über Mobilität und Begegnung. Und auch ein bisschen über die SPD.
In ihrem zeitgenössischen Roman „Rheinblick“ skizziert Brigitte Glaser das Bonner Polittheater der siebziger Jahre aus Sicht der legendären Rheinblick – Wirtin Hilde Kessel. Die Autorin, die in ihrem Buch „Bühlerhöhe“ schon über ein geplantes Attentat auf Adenauer erzählt hat, schildert Politik zwischen Verschwörung und Verrat einmal mehr auf unterhaltsame, aber neutrale und wertfreie Art.
Im November dann stellt Frido Mann, ein Enkel Thomas Manns, seinen Roman „Das weiße Haus des Exils“ vor. Munter plaudert er aus Sicht des Kindes, das er damals war, aus dem nicht immer munteren Familiennähkästchen.
Autobiographie einer faszinierenden Frau
„Eine Sängerin, die das Blut stocken lässt“, hat ein Kritiker die weltberühmte Opernsängerin Brigitte Fassbaender einmal genannt. In ihrer Autographie blickt sie auf ein überreiches Leben, erzählt von großen Künstlern, denen sie begegnet ist, von Glanz und Elend des Sängerberufs und, vor allem, vom Glück der Musik. Die Veranstaltung wird von Armin Dietrichsen moderiert. „Für mich ist es ein ganz besonderes Geschenk, einer so besonderen Frau persönlich zu begegnen“, sagt der studierte Opernregisseur. Nicht nur eine herausragende Mezzosopranistin sei Brigitte Fassbaender gewesen, sondern auch Freigeist und Hippie, nach eigenen Regeln lebend.
Da waren es also schon fünf Lesungen. Ganz unverhofft ergab sich zusätzlich eine Kooperation mit NDR Kultur, über die sich Gabriele Niebuhr ganz besonders freut. Karen Köhler stellt ihren Debütroman „Miroloi“ vor. Ein Dorf, eine Insel, eine ganze Welt. Was passiert, wenn man sich auflehnt? Sich gegen vorhandene Strukturen stellt und für die eigene Freiheit kämpft?
Alle Termine sowie Karten für die Veranstaltungen erhalte Sie in der Buchhandlung Stojan sowie auf www.buecher-lesen.de und www.marstall-ahrensburg.de