Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht: „Mit der neuen Leitung kann ab 2020 sieben Mal so viel grüner Strom in den Süden transportiert werden wie bisher“
KIEL. Grünes Licht für den nördlichsten Abschnitt der Mittelachse: Die wichtige Stromtrasse, die von Dänemark nach Niedersachsen führt, kann im Herbst 2020 fertiggestellt werden – ebenso wie das Umspannwerk Handewitt und der Abschnitt von dort bis Audorf. Den Bauarbeiten und dem Anschluss an das dänische Stromnetz steht nichts mehr im Wege, denn der Planfeststellungsbeschluss für das Bauvorhaben vom 15. Oktober 2019 wurde nicht beklagt und ist nunmehr rechtskräftig. Schon jetzt wird das Baufeld vorbereitet.
„Dieser Netzausbau ist von enormer Bedeutung, weil mit der neuen 380-Kilovolt-Leitung sieben Mal so viel grüner Strom in den Süden transportiert werden kann wie bisher“, sagt Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht. „Schleswig-Holstein ist Vorreiter bei der Energiewende. Im Land zwischen den Meeren wird fast doppelt so viel Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt, als hierzulande an Strom insgesamt verbraucht wird. Dieses Plus an grünem Strom können wir künftig noch besser nach Süden und Norden weiterleiten und damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende bundes- und europaweit leisten. Ich freue mich sehr, dass es dank der guten länderübergreifenden Zusammenarbeit und der erfolgreichen Abstimmung aller Beteiligter derart gut vorangeht. Wir zeigen hier im Norden, wie der Netzausbau Realität wird. Jetzt muss der Bund endlich die Rahmenbedingungen für den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und insbesondere der Windkraft schaffen.“
Zum Hintergrund:
Die Europäische Kommission hat den Netzausbau zwischen Dänemark und Niedersachsen bereits 2009 als Vorhaben von gemeinsamem Interesse benannt. Rund 150 Kilometer lang ist die Strecke. Die bestehende 220-Kilovolt-Leitung aus den 1960er Jahren genügt jedoch nicht mehr den energiewirtschaftlichen Anforderungen. Sie wird deshalb vom Netzbetreiber TenneT TSO GmbH zur 380-Kilovolt-Freileitung umgebaut. Der Abschnitt der Mittelachse von der Bundesgrenze nach Flensburg ist der letzte wesentliche Baustein für die Verstärkung der grenzüberschreitenden Höchstspannungsleitung zwischen Deutschland und Dänemark.