Bargteheide – Der Famila-Markt in Bargteheide soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Weil auf dem Gelände damit auch weiterer Einzelhandel Platz finden soll, war das Interesse von den Gewerbetreibenden groß. Viele von ihnen nahmen an der Sitzung des Ausschusses für Planung und Verkehr teil, wo erste Entwürfe für das Projekt vorgestellt wurden. Bisher gibt es nur eine Vorplanung dafür, Beschlüsse sind noch nicht gefasst.
„Die Parkplatzsituation ist dort nicht attraktiv“, sagte Stadtplanerin Ramona Wolf. Vorgesehen ist eine Aufstockung auf etwa 350 Parkplätze. Ein gewichtigeres Argument hatte Diplomgenieur Hauke Witt vom Investor Bartels Langness: „Es gibt Zeitdruck, denn der Kreis beanstandet das Gefahrenpotenzial im hinteren Bereich des Bestandsgebäudes.“ Der Markt selbst sei davon nicht betroffen.
Geplant ist eine Erweiterung der Verkaufsfläche von 3200 auf 4200 Quadratmeter. Insgesamt geht es beim Projekt um weitere 7700 Quadratmeter Fläche. Beim Planungsstand sollte ein Bau- und Gartenmarkt den Löwenanteil davon erhalten, ein Lebensmitteldiscounter und ein Tierfuttermarkt den Rest. Auch eine Tankstelle wird erwogen. Welche Branchen einziehen werden, sei noch nicht endgültig geklärt, so die Stadtplanerin.
Ein Gutachten sieht keine große Beeinträchtigung für die Geschäfte in der Innenstadt, weniger als zehn Prozent Umsatzverluste zu erwarten seien. Wer einmal in den Neubau einziehen wird, darüber wird noch verhandelt. Fest steht bisher nur der Investor Bartels Langness mit seinem Famila-Markt. Welches Gewerbe in den Neubauten zulässig ist, soll in einem Katalog zusammengestellt werden, so Norbert Muras (WfB): „Wir können der Wirtschaft aber nicht alle Konkurrenz vom Hals halten.“
Wolfgang Sarau vom Ring Bargteheider Kaufleute (RBK) befürchtet die gleiche Entwicklung wie in Ahrensburg: „Viele meiden dort schon die Innenstadt, weil sie im Einkaufszentrum am Stadtrand keine Parkplätze suchen müssen. Die Umsätze werden in kleinere Stücke aufgeteilt.“ Das Gutachten sei ein wenig dreist ausgefallen, so Kai Jentsch: „Vieles darin wird nicht genauer betrachtet.“
„Ohne einen Garten- und Baumarkt würde der RBK das Projekt mittragen“, sagte Kai Jentsch. „Der Investor wollte ein frühzeitiges öffentliches Verfahren, damit darüber diskutiert wird“, erklärte Jürgen Engfer von der Stadtverwaltung. Der geplante Discounter sei schon gestrichen worden.
Der Ausschuss möchte weiter beraten und auch den Gutachter hören. Sven Mehding (CDU) riet den Beteiligten, sich schon vor der nächsten Sitzung zusammenzusetzen, die für den 12. Februar geplant wird: „Die Kaufleute sollten mit entscheiden, was machbar ist.“