Corona-Auswirkungen lassen Arbeitslosigkeit auch im Mai steigen

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5.319 arbeitslose Menschen im Kreis Stormarn – 433 mehr als im April

  • Arbeitslosenquote 4,0 Prozent – plus 0,3 Prozentpunkte zum Vormonat
  • Kurzarbeit: 2.433 Betriebe haben mittlerweile Kurzarbeit angemeldet, um die Arbeitsplätze ihrer Beschäftigten zu sichern

Der Arbeitsmarkt im Kreis Stormarn steht weiter unter dem Einfluss der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Zahl arbeitsloser Menschen hat im Mai nochmals zugenommen und beträgt jetzt 5.319. Dies sind 433 mehr als im Vormonat.

In der Folge ist die Arbeitslosenquote gegenüber April um 0,3 Prozentpunkte auf jetzt 4,0 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr waren im Mai 3.974 Menschen und damit 1.345 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,0 Prozent.

„Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Einschränkungen haben die Konjunktur und den Arbeitsmarkt fest im Griff. Es war zu erwarten, dass die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn auch in diesem Monat weiter zunehmen wird. Der Anstieg fällt jedoch nicht ganz so gravierend aus wie noch im April“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe, zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. „Wir registrieren aber weiterhin mehr neue Meldungen in Arbeitslosigkeit als sonst zu dieser Zeit üblich. Zwar nutzen viele Unternehmen die Kurzarbeit, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten. Dies können sich jedoch nicht alle leisten und etliche mussten auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer freisetzen. In den vergangenen zwei Monaten haben wir aus fast allen Branchen deutlich mehr neue jobsuchende Beschäftigte registriert als im Vorjahr“, erklärt die Agenturchefin. „Auf der anderen Seite bleibt die Zahl der Neueinstellungen in den Betrieben auf niedrigem Niveau. Fehlende Kapazitätsauslastungen und die bestehenden Unsicherheiten halten Unternehmen ab, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im bisher gewohnten Umfang einzustellen. Das spüren arbeitslose Menschen und Berufsanfänger, die aktuell keinen Einstieg finden. Hier fehlt die gerade im Frühjahr übliche Entlastung für den Arbeitsmarkt.“

Sozialversicherungspflichtige Stellen

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Mai 207 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 60 (plus 40,8 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 244 weniger als im Vorjahresmonat. Die meisten neuen Stellen wurden aus den Bereichen Handel, Baugewerbe, öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung sowie Gesundheitswesen gemeldet.

Aktuell sind insgesamt 1.930 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 124 oder sechs Prozent weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Stellen um 243 oder 11,2 Prozent gesunken.

„Erfreulicherweise sind im Mai wieder mehr neue Stellen gemeldet worden, insbesondere aus dem Baugewerbe und dem Gesundheits- und Sozialwesen. In der Summe liegt die Zahl der vakanten Stellen mit insgesamt 1.930 aber weiter deutlich unter dem Niveau der Vormonate“, sagt Wieczorek.

Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze

Seit Anfang März liegen der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe 2.433 geprüfte Anzeigen auf Kurzarbeit von Unternehmen aus dem Kreis Stormarn vor.

„Damit haben 35 Prozent aller Stormarner Betriebe Kurzarbeit angezeigt“, sagt Wieczorek. „Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Anzeigen, die voraussichtlich betroffen sein werden, beträgt 31.262. Wir wissen damit aktuell jedoch nicht, wie viele Beschäftigte tatsächlich kurzarbeiten werden oder in welchem Umfang dies erfolgt. Wenn sich zum Beispiel die Auftragslage kurzfristig verbessert, können sie möglicherweise wieder mehr oder sogar normal arbeiten. Dann wurde zwar Kurzarbeit angezeigt, aber gar nicht oder nicht in vollem Umfang realisiert.“

Erst wenn die detaillierten Abrechnungsdaten vorliegen, mit denen die Unternehmen nachträglich die Erstattung des Kurzarbeitergeldes beantragen, lässt sich die genaue der Zahl der Kurzarbeitenden ermitteln, so die Agenturchefin weiter. Dafür haben die Unternehmen drei Monate Zeit.

Ausbildung

Die Unternehmen im Kreis Stormarn haben seit Herbst vergangenen Jahres 1.428 Ausbildungsstellen gemeldet und damit 32 mehr zum Vorjahr. Davon sind aktuell 805 und damit weit über die Hälfte der ursprünglich gemeldeten Ausbildungsplätze noch nicht besetzt.

„Die Unternehmen haben damit gezeigt, dass sie grundsätzlich eine hohe Ausbildungsbereitschaft haben. In der gegenwärtigen Situation gibt es natürlich eine große Unsicherheit bei den Ausbildungsbetrieben und den jungen Menschen“, sagt die Chefin der Agentur für Arbeit. „Unternehmen bitte ich, ihr großes Engagement in der betrieblichen Ausbildung fortzusetzen. 4ern  Die Betriebe benötigen die Fachkräfte, die sie jetzt ausbilden, nach der Krise. Die Jugendlichen sollten sich unvermindert weiter für eine Ausbildung im Herbst bewerben. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater helfen ihnen bei der Berufswahl und der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Statt persönlich beraten wir aktuell am Telefon rund um die Themen Berufs- und Studienwahl.“

„Dazu vereinbaren wir mit den Jugendlichen feste Termine, stimmen im Vorwege ab, was sie zum Gespräch benötigen und wie lange das Gespräch ungefähr dauern wird. So sind beide Seiten gut vorbereitet und die Beratung fühlt sich schlussendlich nicht viel anders an, als wenn der junge Mensch mir direkt gegenübersitzt“, ergänzt Thomas Budach, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe.

Termine für die telefonische Berufsberatung bekommen interessierte Schülerinnen und Schüler über die Hotline 0 45 31 – 167 154 oder sie schreiben eine E-Mail an badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de.

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