Bürgermeisterin erläutert Hintergründe – kein Bezug zum B-Plan-Verfahren 33
Bis zum 14.08.2020 befand sich die 2. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 33 (Gebiet Südring/Hamburger Straße) in der öffentlichen Auslegung. In diesem Zusammenhang ist eine Vielzahl an Stellungnahmen eingegangen, die sich insbesondere mit der Befürchtung der Abholzung eines südöstlich und außerhalb des Plangeltungsbereiches gelegenen Gehölzstreifens zu dem geplanten Bauprojekt auseinandergesetzt haben. Parallel dazu ist zwischenzeitlich eine Petition unter dem Titel „Waldrettung in Bargteheide“ eingeleitet worden. Im Fortgang des Planverfahrens wird sich der zuständige Ausschuss für Planung und Verkehr in einer der nächsten Sitzungen mit den eingereichten Stellungnahmen und dem Fortgang des Verfahrens inhaltlich befassen.
Seitens der Stadt Bargteheide wird im Vorwege dieses Abwägungsprozesses klargestellt, dass es sich bei der in Rede stehenden Fläche nach Auskunft des zuständigen Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, untere Forstbehörde, nicht um einen Wald, sondern um eine so genannte gehölzbestockte Fläche als Straßenbegleitgrün handelt. Eine entsprechende Stellungnahme wurde im Rahmen der Behördenbeteiligung zur 1. öffentlichen Auslegung eingereicht (s. auch Vorlage zur Sitzung des P+V am 04.06.2020, einsehbar unter www.bargteheide.de).
Im Zuge der Planfeststellung der Straße „Südring“ im Jahre 1991 hat u.a. diese Fläche die Funktion als Ausgleichsfläche erhalten. Für die Pflegemaßnahmen ist vereinbart worden, alle 10 bis 15 Jahre den Gehölzbestand „auf den Stock zu setzen“ (fachliche Bezeichnung der Durchführung von Pflegemaßnahmen durch Rückschnitt unter Erhalt von markanten Bäumen (Überhältern). Dies ergibt sich aus den Vorgaben des Planfeststellungsverfahrens. Dieser Verpflichtung wird die Stadt Bargteheide kurzfristig nachkommen.
Bürgermeisterin Kruse-Gobrecht erläutert dazu: „Ich kann das Ansinnen der Anlieger*innen, im Beteiligungsverfahren zum B-Plan 33 für ihre Meinung zum Projekt zu werben, absolut nachvollziehen. Jedoch hat das eine, das B-Plan-Verfahren, inhaltlich nichts mit dem anderem, der Pflege des Gehölzes, zu tun. Letzteres wäre auch ohne B-Plan-Verfahren in diesen Wochen erfolgt.“
Das Foto zeigt tatsächlich nur das, was die Stadtverwaltung als „Straßenbegleitgrün“ des Südringes bezeichnet. Das Waldgebiet, um das in der Diskussion geht, liegt dahinter. Viele von uns gehen dort spazieren oder führen ihre Hunde aus.
Die bisherigen schriftlichen Aussagen des LLUR gehen bei der besagten Waldfläche von Straßenbegleitgrün aus, was auf den Stock zu setzen sei.
Diese Aussagen stehen allerdings diametral zu den Stellungnahmen des LLUR und der Stadt Bargteheide zum B-Plan-Nr. 12 – BornInk. Hierin wird auf eine Bestätigung des LLUR vom 27.05.2016 zum Thema Wald entlang des Südrings verwiesen. Die Bepflanzung wird sogar als „Aufforstung Ackerfläche“ bezeichnet.
Wie kann das LLUR und die Stadtverwaltung Bargteheide zu ein und demselben Waldgebiet völlig unterschiedliche Stellungnahmen abgeben?
Warum ist es auf einmal so dringlich den Wald abzuholzen, wenn die Rodungsaktion nichts mit dem B-Plan 33 zu tun haben soll? Für die Umsetzung des B-Plans 33 muss ein Waldabstand von 30 m eingehalten werden. Da ist es natürlich einfacher, den Wald mal eben zu Straßenbegleitgrün umzuetikettieren. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Moin liebe Waldschützer,
wann wurden die Pflegemaßnahmen das letzte mal durch geführt?
Also 1991 begann hier die Zeitrechnung. Spätestens im Jahre 2006 hätte der erste Rückschnitt erfolgen müssen. Und dann natürlich zukünftig spätestens im Jahr 2021.
Allen Waldspaziergängern fällt auf, dass es keine Baumstümpfe aus den zurückliegenden Pflegemaßnahmen gibt. Keinen Stumpf im Wald und die Anwohner können sich auch nicht an eine Pflegemaßnahme im Wald erinnern.
Hier ist jetzt ein Wald entstanden und dieser Wald bedarf des Schutzes und Erhaltes. Der Wald mit seinem Waldmikroklima hat in der heutigen Zeit unangetastet zu bleiben. Die Pläne der Stadt haben sich der neuen Realität anzupassen und das Beste für Ihre jetzigen Bewohner herauszuholen. Unter der Abholzung der Waldes werden etwa 500 bis 1000 Bürger leiden, einschließlich der neuen Bürger im Bornink.
Mit den Anwohnern sind hier neue Ideen zu entwickeln und danach umzusetzen.
Viele Grüße an den Wald, Ihre Bewohner und meine Anwohner
Ingo