Fake News haben auf dem Schulhof nichts verloren

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Von Maskenpflicht und Maskengegnern:

In den letzten Wochen werden vermehrt Flugblätter von „Maskengegnern“ verteilt, auch vor Schulen. Auch Schulleitungen und Lehrkräfte wurden angeschrieben. Dazu sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Es ist ärgerlich, wenn selbsternannte ‚Querdenker‘ vor Schulen Flugblätter gegen die Maskenpflicht verteilen. Es ist durch die Meinungsfreiheit gedeckt, solange es nicht auf dem Schulgelände selbst stattfindet.

Auf dem Schulhof haben Fake News nichts verloren. Ich verstehe die Empörung vieler Eltern und Lehrer*innen, die derzeit Mühe haben, gerade kleineren Kindern die Notwendigkeit der Corona-bedingten Maßnahmen zu vermitteln, und die sich dann noch mit solchen Aktionen und Inhalten auseinandersetzen müssen.“ Letztlich sei es an den Schulen, pädagogisch und aufklärerisch auf solche Aktionen zu reagieren – „wie man auch auf eine Verteilaktion der NPD oder von Reichsbürgern reagieren würde.“

Teilweise wird in den Briefen und Flugblättern Bezug auf ein Buch namens „Corona Fehlalarm?“ genommen. Dessen Autorin ist Biologie-Professorin an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel. Die CAU veröffentlicht auf ihren Webseiten mehrere Stellungnahmen zu diesem Titel. Die Fachschaft Medizin der CAU kritisiert das Buch aufs Schärfste und fasst zusammen: „Das Buch ist wissenschaftlich nicht haltbar“. Mit vielen rhetorischen Fragen, mit unspezifischem Geraune und mit viel Polemik werde eine Projektionsfläche für Verschwörungstheoretiker aufgebaut. Die Fachschaft Biologie spricht dem Buch ebenfalls die Einhaltung wissenschaftlicher Standards ab.

Von den „querdenkenden“ Maskengegnern sind für Habersaat Eltern und Lehrkräfte zu unterscheiden, die sich Sorgen darüber machen, Kinder könnten sich mit einer Maske im Unterricht nicht wohlfühlen. Habersaat: „Gerade bei Grundschulkindern kann ich diese Sorge verstehen. Der Landtag und der Bildungsausschuss des Landtages haben dieses Thema mit Experten wie Kinderärzten und Psychologen besprochen. Das Ergebnis in Kurzfassung: Es bestehen keine gesundheitlichen Bedenken gegen das Tragen einer Maske. An Grundschulen wird diese nur angeordnet, wo die Inzidenzwerte über 50 liegen. Und es ist völlig klar, dass es über den Vormittag Pausen von der Maske geben muss, beispielsweise auf dem Schulhof.“ Die SPD unterstützt das derzeitige Vorgehen der Landesregierung bei der Maskenpflicht. Habersaat: „Uns war wichtig, dass die Bildungsministerin nicht nur ‚dringend empfiehlt‘, sondern anordnet. Alles andere würde viel Streit in die Schulen tragen. Und die haben momentan genug zu leisten.“

Informationen des Bildungsministeriums zur Maskenpflicht an Grundschulen

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