Mit dem Lockdown kam das öffentliche Leben zum Erliegen. Auch von der Fridays for Future Bewegung hört man nur noch wenig, doch der Klimawandel schreitet weiter voran. Darauf will die Bewegung nun mit einer außergewöhnlichen Plakat-Aktion aufmerksam machen.
Anstatt wie gewohnt mit selbst gemalten Plakaten auf der Straße zu demonstrieren, wollen die Aktivisten während des Lockdowns auf das Demonstrieren verzichten und lassen die Plakate ihre Arbeit lieber selbst übernehmen, um sich und andere zu schützen.
Insgesamt 20 alte Wahlplakate wurden zu kleinen Kunstwerken umgestaltet und hängen nun für insgesamt zwei Wochen in der Bargteheider Rathausstße. Organisator und Sprecher der Bewegung Nils Bollenbach sagt dazu: „Eine ähnliche Aktion habe ich schon zu Schulzeiten organisiert. Ich finde es gut, den öffentlichen Raum für Kunst und Politik zu nutzen. Man erreicht viele Menschen und die bunten Plakate bringen Farbe in diese düstere Jahreszeit.“
Die Aktivisten kritisieren mit ihren Plakaten die Massentierhaltung, werben fürś Fahrradfahrern, machen auf das Bienensterben und Umweltverschmutzung aufmerksam, vor allem geht es aber um das Tempo, die aktuelle Klima-Politik empfinden sie als zu langsam und nicht ausreichend. In den Bildern werden teilweise drastische Vergleiche gezogen. Die 11 jährige Lilly macht z.B. darauf aufmerksam, dass es bald keine Eisbären mehr geben wird. In den Bildern werden aber auch Vergleiche zwischen der Klimakrise und der anhaltenden Corona-Pandemie gezogen. Nils Bollenbach sagt dazu: „Die Klimakrise wird uns noch viel härter treffen, anders als in der jetzigen Situation haben wir aber noch die Chance, gewisse Entwicklungen im Vorfeld abzuwenden.“
Welchen Effekt die Plakate haben wird sich zeigen, aber auch das Demonstrieren ist für den 19.03. wieder geplant.