Kiel (ots) – Eine Woche lang liefen in Schleswig-Holstein verstärkte Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs. Erfahrungsgemäß bildet die Überprüfung des Güterverkehrs den Schwerpunkt der Maßnahmen.
534 Fahrzeuge sind dieses Mal kontrolliert worden, dabei wurden 195 Fahrzeuge beanstandet. Die Beanstandungsquote beträgt rund 36%. Schwerpunkt waren erneut Verstöße gegen die Sozialvorschriften im Straßenverkehr. Dazu gehören auch die Lenk- und Ruhezeiten. In 250 Fällen wurden zu lange Lenkzeiten, zu kurze Pausen, fehlende Aufzeichnungen über die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer oder auch Manipulationen des digitalen Kontrollgeräts festgestellt.
Weiterer Schwerpunkt waren Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, zum Beispiel zu schnelles Fahren, und Ladungsverstöße, in der Regel Überladung der Fahrzeuge und mangelnde Ladungssicherung, aber auch Verstöße gegen die Vorschriften zum Transport gefährlicher Güter. Die Einsatzkräfte mussten 43 Fahrzeugführern die Weiterfahrt untersagen.
Aus Sicht der Polizei sind Kosten- und Konkurrenzdruck im Transportgewerbe ein Hauptgrund für viele Verstöße: „Die Beanstandungsquote ist erschreckend hoch, bei mehr als einem Drittel aller kontrollierten Fahrzeuge wurden Verstöße festgestellt. Wer sein Fahrzeug überlädt oder zu lange am Steuer sitzt, verschafft sich Wettbewerbsvorteile. Diese gehen aber auf Kosten der Verkehrssicherheit und natürlich auch der betroffenen Fahrer“, so Marcel Schmidt, Pressesprecher im Landespolizeiamt. LKW-Unfälle haben oftmals besonders schwere Unfallfolgen für andere Verkehrsteilnehmer. Das Risiko, bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen getötet zu werden, ist für andere Verkehrsteilnehmer fast viermal so hoch wie für die Insassen eines Güterkraftfahrzeuges.
Die Überwachung des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs bleibt ein Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrsüberwachung. Übermüdete Fahrer und technisch nicht einwandfreie Fahrzeuge stellen eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar. Darum ist es wichtig, durch möglichst häufige intensive Kontrollen die anderen Verkehrsteilnehmer vor schweren Unfallfolgen insbesondere auf Bundesautobahnen zu bewahren.