Nahverkehrsplan in der Stadtvertretung

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Bargteheide –  Auf der Tagungsordnung zur Sitzung der  Bargteheider Stadtvertretung am kommenden Donnerstag steht zum wiederholten Mal auch die Wahl einer stellvertretenden Bürgermeisterin. Dr. Ruth Kastner, Fraktionschefin der Grünen hat nach dem letzten Wahlergebnis den Anspruch auf dieses Amt. Die anderen Parteien haben ihr aber bisher seit Jahren größtenteils ihre Zustimmung verweigert. Warum sie das tun, wurde von ihnen bisher kaum öffentlich kommuniziert.

Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht und ihr Referent Alexander Wagner informierten über die morgige Sitzung der Bargteheider Stadtvertretung.

Der Bahnverkehr wird Thema in der Sitzung. Es liegen dazu zwei Anträge vor, um Bargteheide vom wachsenden Güterverkehr durch die Fehmarnbeltquerung zu entlasten. Die CDU möchte alternative Steckenführungen prüfen lassen. Güter sollten über Lübeck und Schwerin nach Polen rollen. Der restliche Güterverkehr sollte über Mecklenburg-Vorpommern zum Bahnhof Maschen fließen.

Grüne und SPD plädieren hingegen für übergesetzlichen Lärmschutz an der vorhandenen Strecke. Dafür soll Bargteheide mit allen betroffenen Kommunen entlang der Hinterlandanbindung Querung an einem Strang ziehen und eine klare Position im neuen Berliner Bundestag vertreten.

Die Stadt will auch auf Barrierefreiheit im Umfeld des Bahnhofes von Bargteheide drängen. Die müsse mit Blick auf die anstehenden S4-Planungen umgesetzt werden. Die Erreichbarkeit des Mittelbahnsteiges sei für Personen mit eingeschränkter Mobilität kaum möglich, heißt es in einer Stellungnahme zum Nahverkehrsplan. Das Gefälle dorthin könne nicht bewältigt werden, zudem seien die Bahnsteige zu niedrig, sodass diese Personen die Regionalbahn nicht nutzen könnten.

Die bisherigen Gespräche mit der DB Netz AG im Vorfeld der Erstellung der Planfeststellungsunterlagen ließen vermuten, dass das Thema Barrierefreiheit im Umfeld des Bahnhofes Bargteheide kaum Stellenwert besitze. Die Stadt erhofft sich im weiteren Planungverfahren Unterstützung durch die NAH.SH GmbH gegenüber der planenden DB Netz AG.

Der Nahverkehrsplan sieht keine direkte Verbindung zwischen Lübeck und Bargteheide vor. Derzeit müssen Pendelnde entweder in Bad Oldesloe oder in Ahrensburg umsteigen, um von Lübeck nach Bargteheide zu gelangen oder umgekehrt, obwohl sich der Bargteheider Bahnhof direkt an der Strecke Lübeck-Hamburg befindet.

Um mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn zu bewegen, sei  eine direkte Anbindung von Bargteheide nach Lübeck erforderlich. Deshalb sollte der Regionalexpress am Bahnhof Station machen. Weiterhin wird gefordert, Bargteheide in die Tarifzone A-B des HVV-Tarifes aufzunehmen. Auch die Fahrtkosten nach Lübeck sollten angeglichen werden.

ZurAbstimmung steht auch das Einzelhandelskonzept. Das Konzept ist eine Grundlage für die Städtebauförderung, in deren Programm Bargteheide aufgenommen wurde. Bund und Land tragen dann jeweils ein Drittel der Kosten für die Umsetzung.

Für den Ausbau der Straßen Hasselbusch / Glindfelder Weg entstanden Mehrkosten von 100 000 Euro, wegen der Wetterbedingungen, Suchschächten für die Ortung von Versorgungsleitungen und die Entfernung von Stubben. 30 000 Euro davon sind als Reserve eingeplant. Das Stadtparlament muss diese Ausgaben noch genehmigen.

Schließlich geht es um die mögliche Anschaffung von Luftreinigungsgeräten und den Umbau bestehender Fenster, um für eine ausreichende Lüftung zu sorgen. Insbesondere gilt das für Betreuungseinrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren. Dafür stehen Fördermittel für bis zu 75 Prozent der Kosten bereit. Über die Details wird zurzeit noch zwischen Bund und den Ländern verhandelt.

Die Sitzung der Stadtvertretung beginnt heute um 19 Uhr in der Aula der Dietrich-Bonhoeffer-Schule.

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