Bargteheide – Weniger Güterverkehr soll über die Bahn durch Bargteheide rollen. Das beschloss jetzt die Stadtvertretung mit Blick auf die Fehmarnbeltquerung und den Nahverkehrsplan des Landes. Sie folgte damit einem während der Sitzung noch abgeänderten Antrag der CDU. Die hatte zunächst eine gänzliche Verlagerung des bestehenden Güterverkehrs auf andere Trassen gefordert. Zumindest soll es aber eine Einschränkung des Ist-Zustands geben.
„Statt bisher 37 Schwerlast-Güterzügen werden nach den Planungen der Bahn zukünftig 120 durch Bargteheide rollen“, so Sven Meding (CDU), „und das gerade in den Nachtstunden.“ Die Strecke Lübeck-Hamburg sei heute schon überlastet, alternative Trassen sollten mehr genutzt werden.
Jürgen Weingärtner (SPD) entgegnete, dass der Transporteur Deutsche Bahn selbst über die Streckenführung entscheide und nicht die Regierung: „Der günstigste Weg führt nun mal über Lübeck und Hamburg.“ Dr. Ruth Kastner (Grüne) sprach von einem St. Florians-Prinzip: „Wir sollten die Belastungen nicht auf andere Orte wegschieben.“ Das sei für die Grünen nicht tragbar.
Gegen die Stimmen von Grünen und SPD wurde der CDU-Antrag schließlich beschlossen. Der alternative Antrag von Grünen und SPD auf einen übergesetzlichen Lärmschutz an der Bahnstrecke wurde wegen des zuvor weitergehenden Beschlusses zum CDU-Antrag danach nicht mehr behandelt. Ein solcher Antrag sei bereits vor zwei Jahren einstimmig beschlossen worden, so Mathias Steinbuck (CDU). „Die Antwort darauf steht bis heute noch aus.“
Die Stadtvertretung beschloss auch das Einzelhandelskonzept in Zusammenhang mit der Städtebauförderung. „Wir haben uns im Ausschuss enthalten, stimmen jetzt aber mit Bauchschmerzen dafür“, sagte Kastner. Die gebe es, weil im die Innenstadt im Konzept keine Priorität habe, was auch der Ring Bargteheider Kaufleute kritisiere. Die FDP enthielt sich. „Das Konzept nimmt Einfluss auf die Wirtschaft“, begründete das Gorch-Hannis la Baume.
Das Stadtparlament stimmte auch für die Anschaffung von mobilen Luftreinigern. Die endgültigen Kosten stünden noch nicht fest, sagte Peter Beckendorf (SPD). Das Land werde bald eine Förderrichtlinie beschließen, so Norbert Muras (WfB). „Es geht jetzt darum, so schnell wie möglich und gut über den Winter zu kommen“, sagte Ina Schaefer (Grüne). Sie geht von Kosten in Höhe von 95 000 Euro aus, voraussichtlich werden dafür 50 000 Euro an Fördermitteln fließen.
Die Stadt sucht noch Wahlhelfer für die Briefwahl zum Bundestag. „Wer helfen möchte, kann sich per Mail an das Ordnungsamt wenden“, so Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht. Die Adresse lautet ordnungsamt@bargteheide.de.