Bargteheide – Gut 20 Akteure der Kulturszene trafen sich jetzt in der Aula der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Dem vorausgegangen war eine Umfrage zur Situation der Kultur in Bargteheide. Nun jetzt wurde der Bestandszustand beleuchtet und es wurden Verbesserungsvorschläge gemacht. In der Umfrage ergab sich eine insgesamt zufriedenstellende Lage, größtes Manko war dabei der Jugendbereich. Für Jugendliche fehlten Treffpunkte in zentraler Lage, wurde darin kritisiert.
Genügend Räume für die Kulturschaffenden seien im Prinzip vorhanden, so der FDP-Kommunalpolitikrt Oscar Radunski. „Es fehlt ein elektronisches schwarzes Brett, wo sich die Kultur selbst organisieren kann.“ Kulturelle Angebote basierten oft auf ehrenamtlicher Selbstausbeutung, kritisierte die Musikerin Mauretta Heinzelmann: „Es fehlen uns Räume, ein Abend im Kleinen Theater kostet etwa 1000 Euro.“ Das bestätigte auch die Lauienspielerin Anja Kowalik: „Probenräume finden wir nur in Fischbek.“
Auch andere Teilnehmer hatten die Idee einer digitalen Litfaßsäule als Kommunikationspunkt zur Vernetzung der Kulturschaffenden. Hier könnte sich schon schneller etwas tun: „Wir sind im Gespräch mit einer Werbefirma, die am Markt oder Stadthaus so etwas aufstellen kann“, sagte der Referent der Bürgermeisterin. Bewegung gibt es auch in der Stadtbibliothek. „Wir wollen bei uns offenere Räume schaffen“, sagt Antje Wengorz, „das ist eine Einladung an alle.“ Geplant seien dort vier Themeninseln.
Längerfristig könne ein Kulturzentrum durch die Mittel der Städtebauförderung entstehen, sagte Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht: „Dafür bitte ich aber um etwas Geduld.“ Kurzfristiger könne auch ein Leerstands-Management in Zusammenarbeit mit dem Ring Bargteheider Kaufleute helfen, so Dieter Pleyn, Moderator und Kulturberater der Stadt. Damit könnten leerstehende Geschäfte zu kulturellen Treffpunkten werden.
„Einige Teilnehmer kannten sich bisher noch nicht, das hat sich jetzt geändert“, sagte Kulturreferentin Christina Schlie.Sie plädiert für einen runden Tisch Kultur als Anlaufstelle, um verlässliche Ansprechpartner zu finden. Die Vernetzungen könne übers Internet, einen Schaukasten oder eine Litfaßsäule organisiert werden.
„Kulturförderung steht als Staatsziel in der Landesverfassung“, so die Bürgermeisterin. Dafür gelte es jetzt, die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen. Dafür gelte es, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen und Freiräume ohne Einschränkungen zu verankern, sagte Dieter Pleyn: „Vorhandene Leuchttürme müssen gepflegt und ausgebaut werden.“ Als Ankerpunkt könne das Kleine Theater als Kulturzentrum dienen. Die Schaffung von Rahmenbedingungen sei auch eine Aufgabe für die Kommunalpolitik.
Die Ergebnisse des Dialogs würden jetzt in einer Dokumentation mit Empfehlungen für die Zukunft zusammengefasst, so Pleyn. Die begonnene Arbeit werde fortgesetzt, kündigte Kruse-Gobrecht zum Schluss der Diskussion an: „Wir können jetzt die Grundlagen schaffen und haben viele Hausaufgaben mitgenommen.“