Bargteheide bekommt drei Ringbuslinien
Um die Verkehrswende zu meistern, sollen die Menschen mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Um die Klimawende zu schaffen, bedarf es weitaus mehr. Das gilt für Bargteheide ebenso wie für jeden anderen Ort der Welt. Für ersteres ist nun der Weg geebnet. Bargteheide bekommt ab Dezember2022 drei Ringbuslinien. Elektrisch betriebene Kleinbusse (14-18 Fahrgäste) werden Passagiere im Halbstundentakt von den Wohngebieten in die Innenstadt und wieder zurückbefördern. Die genaue Streckenführung liegt noch nicht fest.
Den emissionsfreien Antrieb befürworten vor allem die Grünen. „Natürlich hat niemand Interesse daran, dieselbetriebene Gelenkbusse durch die Stadt brausen zu lassen“, sagt Matthias Leidner (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energie (UKE) dazu. Dem pflichtet auch Peter Beckendorf, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion bei: „Der Einsatz von Elektrobussen ist für uns ein absolutes Muss.“ Die CDU zweifelte noch etwas am Bedarf, stimmte dem Antrag aber letztlich zu.
Bereits zum zweiten Mal stellte Björn Schönefeld, Experte des Kreises Stormarn für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) das Projekt vor. 2018 einigte die Kommunalpolitik sich aus Kostengründen zunächst auf die Einführung des innerstädtischen Anruf-Sammeltaxis.
Nun bekommt der Kreis Stormarn, und mit ihm Bargteheide, als eines von 12 Modelprojekten umfangreiche Bundesfördermittel. Der Stundentakt wäre kostenlos, aber der Halbstundentakt, zumindest von montags bis freitags, wäre sinnvoller, meint die SPD-Fraktion.
Dem Zusatzantrag der SPD, dafür Werbung zu machen und ein Konzept für den barrierefreien Ausbau der Haltestellen vorzulegen, wurde einstimmig zugestimmt.
Ringbuslinien für Bargteheide
Der Bericht infomiert darüber, was Politik sich wünscht. Die sach- und fachliche Begründung dafür fehlt allerdings. Öffentliches Handeln ist aber nicht die Privatangelegenheit der für die Gemeinschaft der Bürger handelnden Personen.
Was also hat die wissenschaftliche Begleitung der Anruf-Sammeltaxi-Aktion ergeben? Wie sind die Angebote angenommen worden, von wem, zu welchem Zweck und zu welchen Zeiten? Hat es eine wissenschaftlich begleitete Bürgerbefragung gegeben und was war das Ergebnis? Oder ist das Bedürfnis der Bürger egal, Hauptsache politisch gewollt?
Ich bin gespannt auf die sachdienlichen Antworten.
In der Kommunalpolitik kann sich jeder Bürger persönlich mit seinen Fragen einbringen. In den Ausschusssitzungen nicht nur in der Einwohnerfragestunde, sondern auch bei jedem Tagesordnungspunkt sind vorher Fragen und Anmerkungen möglich. Das ist in der Selbstverwaltung der Kommunen im Gegensatz zu Landes- oder Bundespolitik echte Bürger*innenbeteiligung. Die Bewertung und die mangelnde Vergleichbarkeit des bisherigen Anrufsammeltaxi, nicht nur aufgrund der coronabedingten Einschränkungen der Mobilität aller Bürger*innen, sondern auch der unterschiedlichen Tarifierungen und Inanspruchnahme kam im Ausschuss zur Sprache. Die Aussprache zu den Ringbuslinien dauerte immerhin über 1 Stunde. Darüber hinaus besteht weiter das Angebot in den nächsten Sitzungen das Angebot mit seinen Fördermitteln weiter zu besprechen und zu vertiefen. Kommen Sie doch einfach persönlich in die Ausschusssitzungen und tragen Ihre Bedenken vor. Einem schleswig-holsteinischen Landesminister a.D. wird man sicher immer zuhören und sinnvolle Vorschläge wird niemand ablehnen, da bin ich mir sicher.