„Mittagsstunde“ im Kleinen Theater

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Vor einem Monat hat das Kino im Kleinen Theater Bargteheide bereits die hochdeutsche Version gezeigt. Nun läuft der Film Mittagsstunde auf Platt! Wer nach der Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Dörte Hansen noch Lust hat, eine Runde Platt zu snacken, kann gerne am anschließenden Filmgespräch teilnehmen.

Filmszene aus „Mittagsstunde“

Dass ein Film in zwei verschiedenen Sprachen gefilmt wird, ist eine absolute Ausnahme. Doch genau das hat Regisseur Lars Jessen getan, als er sich Dörte Hansens zweitem Roman angenommen hat. Neben der rein hochdeutschen Version, wurden einige Szenen gleich doppelt und zwar auf Plattdeutsch eingesprochen. Damit die Sprache den richtigen Klang bekommt, hat Dörte Hansen am Set ausgeholfen, was dem trockenen Charakter des Films nochmal einen besonderen Auftrieb gibt.

Die Geschichte dreht sich um Ingwer (Charly Hübner), der eines Tages in das fiktive Dorf Brinkebüll zurückkehrt. Die Großmutter ist zusehends verwirrter und der Großvater will sich einfach nicht von seiner Kneipe trennen, die längst nicht mehr das ist, was sie mal war. Ingwer beginnt sich zu fragen, wann genau der Zeitpunkt war, an dem es mit dem Dorf Brinkebüll bergab ging. War es in den 1970ern, als nach der Flurbereinigung die Hecken und dann auch die Vögel verschwanden? Als immer größere Landwirtschaftsbetriebe gebaut wurden, sodass kleinere weichen mussten? Oder ist er vielleicht schuld, weil er seinen Großvater mit der Gastronomie alleine ließ, um in Kiel zu studieren?

Eigentlicher Hauptdarsteller ist dabei das Dorf, das in dieser Romanverfilmung groß rauskommt. Dabei sei „Mittagsstunde“ eher ein Herkunfts- als ein Heimatroman, sagt die Autorin. Und ein Roman über die Frage, wohin der Mensch gehört. (Deutschlandfunk) Dörte Hansen hat all die schrägen Gestalten des Dorfs mit großer Sympathie gezeichnet. Sie stehen ohne jede nostalgische Verklärung für ein Leben, das es so nie mehr geben wird … zeigen aber auch überzeugend, dass man es nicht vergessen sollte. Selbst wenn man nicht viel aus der Vergangenheit lernt, so ist sie doch ungeheuer hilfreich bei dem Versuch, die Gegenwart zu verstehen. (epd-film)

 

„Mittagsstunde“ mit anschließendem Filmgespräch, Di. 18.10., 15.30 Uhr.

Platzreservierungen müssen nicht vorgenommen werden.

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