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Arbeitsmarkt im Kreis Stormarn – November 2022
- 4.587 arbeitslose Menschen im Kreis Stormarn im November – 65 weniger als im Oktober
- Arbeitslosenquote unverändert bei 3,5 Prozent
- Appell der Chefin der Arbeitsagentur: Menschen mit Behinderung bei der Personalsuche einbeziehen
Im November hat die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn zum vorangegangen Oktobermonat um 65 arbeitslose Menschen abgenommen. Damit sind aktuell insgesamt 4.587 Menschen bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe und dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet.
Der Rückgang bleibt ohne Auswirkung auf die Arbeitslosenquote, die weiterhin bei 3,5 Prozent liegt.
Im Vorjahresmonat waren 4.151 Menschen und damit 436 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,1 Prozent.
„Im November haben wir eine geringere Dynamik am Arbeitsmarkt registriert. Es sind zum Vormonat weniger Menschen neu in der Arbeitslosenstatistik erfasst worden, auf der anderen Seite haben sich auch weniger in eine Beschäftigung abgemeldet. In der Summe aller Bewegungen hat die Arbeitslosigkeit in diesem Monat leicht um 65 arbeitslose Menschen abgenommen. Die Arbeitslosenquote bleibt hiervon unbeeinflusst und liegt jetzt den dritten Monat in Folge bei 3,5 Prozent. Mit der konstanten und weiterhin recht niedrigen Quote sehe ich den Arbeitsmarkt weiterhin robust“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn und erklärt weiter: “Zwar haben die Unternehmen in diesem Monat weniger neue Stellen gemeldet und der Stellenbestand ist seit den Höchstständen in den Sommermonaten um rund acht Prozent gesunken, aber er liegt mit über 2.500 sozialversicherungspflichtigen Stellen weiterhin auf einem hohen Niveau. Mit 15 neuen Anzeigen aus den Stormarner Unternehmen bleibt auch der Bereich der Kurzarbeit unauffällig.“
Appell zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember: Menschen mit Behinderung bei der Personalsuche einbeziehen.
Aktuell sind im Kreis Stormarn 246 Menschen mit einer Schwerbehinderung ohne Beschäftigung. „Ihre Zahl hat abgenommen. Im Jahr 2021 waren durchschnittlich noch 263 schwerbehinderte Menschen auf Jobsuche. Erfreulich ist, dass annähernd der Stand vor Ausbruch der Corona-Pandemie erreicht ist. Unsere Erfahrung bleibt jedoch, dass Menschen mit Behinderung – einmal arbeitslos geworden – trotz des Arbeits- und Fachkräftebedarfes immer noch schwerer in den Arbeitsmarkt zurückfinden“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur und appelliert im Hinblick auf den anstehenden internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember: „Unternehmen verpassen hier Chancen bei der Personalplanung und -rekrutierung. Arbeitslose Menschen mit Behinderung sind häufig gut qualifiziert und besonders motiviert und sollten bei der Personalsuche einbezogen werden. Fast 60 Prozent der jobsuchenden Menschen mit einer Schwerbehinderung haben einen Ausbildungs- oder akademischen Abschluss. Auch angesichts der demografischen Entwicklung ist es wichtig, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben zu fördern und zu verbessern.“
Per Gesetz wären im Jahr 2020 (die aktuellsten Daten zur Beschäftigungspflicht stammen aus dem Jahr 2020) 624 Unternehmen aus dem Kreis Stormarn mit mindestens 20 Arbeitsplätzen dazu verpflichtet gewesen, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. 234 Stormarner Unternehmen hatten 2020 ihre Beschäftigungspflicht soweit erfüllt, dass bei ihnen keine Ausgleichsabgabe fällig wurde. „390 und damit rund 63 Prozent waren ihrer Beschäftigungspflicht jedoch nicht vollständig nachgekommen und haben eine Ausgleichsabgabe gezahlt. Davon hatten 168 und damit fast jedes vierte beschäftigungspflichtige Unternehmen keinen schwerbehinderten Menschen beschäftigt“, berichtet Wieczorek. Zur Unterstützung der Unternehmen stünden der Agentur für Arbeit verschiedene individuelle Förderinstrumente zur Verfügung. Neben der Beratung können dies Zuschüsse zu Lohnkosten, Probebeschäftigungen oder Zuschüsse für die behindertengerechte Ausstattung von Arbeits- oder Ausbildungsplätzen sein.Sozialversicherungspflichtige Stellen
Im November sind dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und dem Jobcenter Stormarn 293 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Damit liegt die Zahl der zu besetzenden sozialversicherungspflichtigen Stellen im Kreis Stormarn bei 2.508. Das sind 130 oder 4,9 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum November 2021 sind dies 74 vakante Stellen mehr, ein Plus von drei Prozent.
„Der Großteil des Rückgangs im Stellenbestand findet sich bei den Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe und im Großhandel. Hier gibt es hier aktuell eine Zurückhaltung im Hinblick auf weitere Mitarbeiterbedarfe. In allen weiteren Bereichen bleibt der Personalbedarf unverändert groß“, so Wieczorek.Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 6.267. Die Unterbeschäftigungsquote liegt unverändert zum Vormonat weiterhin bei 4,7 Prozent. Im November des Vorjahres lag sie bei 4,2 Prozent“, sagt Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.