Energiewendeminister Goldschmidt: „Schleswig-Holstein ist ein Top-Standort für Klimaschutztechnologien. Der E-Highway ist eine vielversprechende Option für mehr Klimaschutz im Verkehrssektor“
Verkehrsminister Madsen: „In der Region kann ein echtes E-Highway-Netz entstehen“
KIEL/BAD OLDESLOE/REINFELD: Seit nunmehr drei Jahren pendeln per Stromleitung angetriebene Lastwagen auf der A1 zwischen Reinfeld und Bad Oldesloe. Mit dem vom Bund geförderten Pilotprojekt hat Schleswig-Holstein sich auf den Weg gemacht, die Potenziale von Oberleitungs-LKW für die Verkehrswende zu erproben. Die Vorstellung der wissenschaftlichen Begleitforschung des Projektes nahmen Energiewendeminister Tobias Goldschmidt und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen zum Anlass, sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Vorgestellt wurden die Forschungsergebnisse vom Projektleiter des Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel GmbH (FuE-Zentrum FH Kiel GmbH), Jan Bachmann.
„Der Verkehrssektor ist klimapolitisch ein Sorgenkind, entsprechend drängt die Frage nach neuen Lösungen. Schleswig-Holstein ist ein guter Standort für Neues. Oberleitungs-LKW sparen nicht nur ordentlich CO2, hier wird wertvoller Strom auch sehr effizient eingesetzt. Nach drei Jahren können wir selbstbewusst sagen: Das Konzept E-Highway kann funktionieren. Nun gilt es, die nächste Phase einzuleiten. Eine Erweiterung des Projektes um weitere Partner und Streckenabschnitte wäre ein guter nächster Schritt. Es wäre eine großartige Perspektive die norddeutschen Hafenstandorte Lübeck, Hamburg und Bremen miteinander per E-Highway zu verbinden.“, richtete Goldschmidt den Blick nach vorne.
Verkehrsminister Madsen betonte vor allem die Potenziale für den Wirtschaftsstandort Norddeutschland: „Nicht nur als Verkehrsminister, sondern vor allem auch als Wirtschaftsminister ist der E-Highway für mich ein hochspannendes Projekt mit enormen Potenzialen für den Norden des Landes. Trotz technischem Optimierungsbedarf an der einen anderen Stelle, besteht Anlass, optimistisch zu sein. Perspektivisch kann in der Region ein echtes E-Highway-Netz entstehen, welches die Wirtschaftsstandorte Bremen, Hamburg und Lübeck miteinander verbindet. Dazu wollen wir mit unseren Partnern in den Nachbarbundesländern in den Dialog treten und gemeinsam eine Strategie erarbeiten. Zunächst einmal wollen wir aber die Verlängerung des Projektes bis Ende 2024 auf den Weg zu bringen“, so Madsen.
Ein positives Feedback zogen auch die Akteure aus der Praxis. Autobahnmeisterei, wie auch die Rettungs- und Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei hatten keine nennenswerten Probleme bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu berichten. Und auch im Bereich der technischen Umsetzung befindet sich das Projekt auf einem guten Weg: „Sowohl bei der Infrastruktur, wie auch den Lkw gibt es sicherlich noch Verbesserungsbedarfe. Diese sind aber überwindbar. In den letzten drei Jahren hat sich meine Einschätzung absolut gefestigt: Diese Technologie funktioniert und ist vermutlich die effizienteste Lösung zur Elektrifizierung des Güterfernverkehrs, sagte Arndt Grote, Industriemeister und Anlagenverantwortlicher des FuE-Zentrum FH Kiel GmbH.