Ammersbeker Grüne protestieren gegen Hamburger Planung
Verwunderung herrschte im Ammersbeker Umweltausschuss am 27. Februar 2023 über die bisher nicht kommunizierten neueren Hamburger Entwurfsplanungen zum Lottbeker Stauteich, als Grüne Ausschussmitglieder die Ammersbeker Verwaltung fragten, ob sie in jüngerer Zeit über die Planung, dass der Teich großteils weg soll, informiert worden wäre.
Zuletzt hatte der Ammersbeker Bürgermeister 2020 die Information des Bezirksamtes Wandsbek weiter gegeben, „dass der Stausee umgestaltet werden soll mit den Zielen der Entschlammung, Herstellung der Durchlässigkeit für Fische und Erhöhung des Retentionsvermögens.“ Katharina Maar-Klipfel, die im Bauamt für Umweltangelegenheiten zuständig ist, wusste aus 2021 zu berichten, wo sie gehört hatte, dass der Stauteich entschlammt, aber entgegen früherer Planung erhalten werden soll.
Dann zwei Jahre Schweigen im Walde von der Hamburger Seite. Die Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Thilo Kleibauer zeigt aber, dass die Entwurfsplanung bereits seit August abgeschlossen ist. Aus der Senatsantwort und aus Gesprächen mit Ammersbeker Naturschützern erfuhren die Grünen, dass nun wieder geplant ist, den Mönch, der den Lottbeker Teich staut, zurückzubauen und die Lottbek bis auf einen Teichrest im Oberlauf nur noch als Bach zu belassen.
Aber bisher weiß Ammersbek davon nichts, auch nichts darüber, ob es eine Vorprüfung zur Umweltverträglichkeit gab, nach der sich entschied, dass es kein Planfeststellungsverfahren mit Bürgerbeteiligung geben wird.
Entschieden wandten sich die Umweltausschussmitglieder von Bündnis 90/Die Grünen Ammersbek deshalb gegen die Intransparenz der Planung Hamburgs. Petra Ludwig-Sidow gab mit der Bitte um Weiterleitung an das Bezirksamt Wandsbek im Ausschuss zu Protokoll: „Sollte die Aufgabe des Lottbeker Stauteich geplant sein, lehnen wir dies wegen des Eingriffs in das Landschaftsbild und die Bedeutung des Teiches für die Naherholung ab, zumal die zunehmende Frühjahrs- und Sommertrockenheit sowie die seit Jahren in sich zusammengebrochene Brücke am Uhlenbusch eine Durchgängigkeit des Baches auch nach Aufgabe des Stauteichs verhindern.“
Die Ammersbeker Grünen verlangen eine Planung mit Erhalt des Stauteichs. Und sie verlangen, dass Ammersbek regelmäßig über den Planungsstand informiert wird, denn schließlich liegt der Teil des Teiches in Schleswig-Holstein auf Ammersbeker Gebiet.
Grünes Umweltausschussmitglied Klaus Tim, Experte für Grenzverläufe und Grenzsteine in Ammersbek, wies allerdings darauf hin, dass Bereiche des Teiches zwar auf Ammersbeker Gebiet, aber Hamburger Grundbesitz seien.
Text & Fotos: Dr. Petra Ludwig-Sidow