Kindergrundsicherung: Mindestens 6.054 Kinder in Stormarn profitieren

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Durch eine gut gemachte Kindergrundsicherung würde sich in Stormarn die Lebenssituation von mehr als 6.054 Kindern und Jugendlichen verbessern. Darauf hat der DGB Kreisverband Stormarn hingewiesen. „Die AmpelKoalition in Berlin muss sich jetzt endlich auf eine Kindergrundsicherung verständigen und ausreichend Geld dafür bereitstellen. Denn die Familien mit geringem Einkommen in Stormarn brauchen dringend mehr Unterstützung für ein gutes Aufwachsen ihrer Kinder“ fordert Joachim Sauer, Vorsitzender des DGB Kreisverbandes.


Mit der geplanten Kindergrundsicherung sollen die vielen bestehenden Leistungen für Kinder gebündelt und die Beantragung einfacher und bürgerfreundlicher werden.
„Sozialleistungen dürfen doch nicht nur auf dem Papier stehen, die Hilfen müssen auch bei allen Familien ankommen, die sie benötigen.“, erläutert Andreas Guhr, stellvertretender DGB Kreisvorsitzender. Neben einem einfachen Zugang fordert der DGB Kreisverband Stormarn für die Kindergrundsicherung auch höhere Leistungen als Kinder und Jugendliche heute beim Bürgergeld erhalten. Dort seien beispielsweise im Regelsatz in Höhe von 348 Euro für ein Kind zwischen 6 und 13 Jahren nur 4,48 Euro pro Tag für Essen und Trinken vorgesehen. 8,89 Euro gibt’s monatlich für Kino, Kindertheater, Sport und sonstige Freizeitveranstaltungen. Nur 2,83 Euro monatlich seien für Kinder und Jugendbücher vorgesehen, rechnet Heiko WinckelRienhoff, DGB Kreisvorstand und resümiert: „Dass arme Kinder
oft nicht mitspielen können, außen vor bleiben, bei der Klassenfahrt zuhause bleiben, weil das Taschengeld fehlt und in der Schule schlechter mitkommen, ist in einem reichen Land ein Skandal, den wir endlich beenden müssen.“

In Stormarn lebten Ende 2022 4.268 Kinder und Jugendliche in Familien, die Bürgergeld
erhalten. 1.786 Kinder und Jugendliche erhalten den Kinderzuschlag, der an geringverdienende Eltern zusätzlich zum Kindergeld ausgezahlt wird. Insgesamt würden in Stormarn also 6.054 Kinder mit den höheren Leistungen der Kindergrundsicherung bessergestellt.

Hinzu kämen laut DGB Kreisverband Stormarn noch Familien, die heute aufgrund ihres geringen Einkommens einen Rechtsanspruch auf Leistungen haben, diese aber nicht beantragen. Zwar gebe es dazu keine aktuellen, belastbaren Zahlen, doch „diese Dunkelziffer ist erheblich“, ist sich Andreas Guhr sicher. Die Bundesregierung selbst hatte in der Vergangenheit geschätzt, dass nur 35 Prozent der leistungsberechtigten Familien den Kinderzuschlag beantragen. Bei Geringverdienenden, die ergänzend Bürgergeld erhalten können, betrage die Dunkelziffer bis zu 50 Prozent.
„Kinderarmut ist bitter und folgenschwer, da sie nicht nur Mangel im Hier und Jetzt bedeutet, sondern den Kindern Entwicklungs- und Zukunftschancen raubt. Nichts kommt uns teurer zu stehen, als Kinderarmut zuzulassen. Geld für eine Kindergrundsicherung auszugeben ist auch eine Zukunftsinvestition.“, fasst Heiko Winckel-Rienhoff zusammen.

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