Frauen in der Kommunalpolitik – wir bleiben daran!

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Mehr Frauen in die Kommunalpolitik mit diesem Thema haben sich die
hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten (GB) im Kreis Stormarn
vor der Wahl beschäftigt. Sie haben InfoFlyer gedruckt und verteilt, eine
Veranstaltung für kommunalpolitisch interessierte Frauen im Schloss Reinbek
durchgeführt, diverse Veranstaltungen mit dem kommunalpolitischem
Frauennetzwerk KOPFStormarn angeboten, mehrere PodcastAufnahmen mit
aktiven Kommunalpolitikerinnen gemacht und einen Bücherkoffer durch
Bibliotheken geschickt.

(von links): Dr. Sophie Olbrich, (GB Kreis Stormarn), Anna Roggensack (GB Bargteheide), Saskia Betke (GB Amt und Gemeinde Trittau), Jasna Makdissi (GB Ahrensburg), Kerstin Schoneboom (GB Glinde), Maria de Graaff-Willemsen (GB Reinbek), Marion Gurlit (GB Bad-Oldesloe).


Im Jahre 2020 erschien bereits das Buch von 4 Gleichstellungsbeauftragten Die
Gestalterinnen stark ideenreich kompetent. Stormarns Politikerinnen“ mit und
über Frauen in der Stormarner Kommunalpolitik.

Schaut man sich an wie der Frauenanteil nach der Kommunalwahl 2023 in
Stormarner Städten, Kommunen und dem Kreistag aussieht, so ist das Ergebnis
trotzdem eher ernüchternd. Im Kreistag ist der Frauenanteil gesunken, wenn auch
von 41% auf 38%, was immer noch fast der höchste Anteil im gesamten Kreis
Stormarn ist. In der Stadt Glinde von 33% auf 28%, in der Stadt Bargteheide von
28% auf 26%. Die Gemeinde Trittau hat gar nur noch einen Frauenanteil von 16%
und im Amt Trittau gesamt ist der Anteil der Frauen leicht auf 29% gestiegen. Auch
wenn in Ahrensburg der Frauenanteil von 28% auf 32%, in Reinbek von 29% auf
35% und in Bad Oldesloe von 35% auf 43% gestiegen ist, so kann von der
angestrebten Geschlechterparität in den politischen Entscheidungsgremien nicht
gesprochen werde
Auffällig ist auch, dass in Bargteheide, Bad Oldesloe und Reinbek nur jeweils eine Frau für die SPD in der Stadtvertretung sitzt und auch die Grünen nicht überall 50% Frauen haben. In einigen Orten ist der Frauenanteil der CDU massiv
gestiegen; in anderen wiederum nicht: In Trittau sitzt für die Fraktion keine einzige
Frau auf den sieben ergatterten Sitzen in der Gemeindevertretung.

Politik sucht Frauen

Woran liegt der geringe Frauenanteil? Sind Frauen nicht an Kommunalpolitik
interessiert? Wissen sie nicht, dass sie hier über Öffnungszeiten von Kitas,
Ausstattung von Schulen, Förderung von kulturellen Angeboten und die Finanzen
der Kommune entscheiden können, also das Leben in ihrem Wohnort mitgestalten
können? Dies ist bei dem hohen Anteil an Frauen in Elternbeiräten von Kitas oder
Schulen oder in Bürger:inneninitiativen wohl nicht anzunehmen.

Ist eine Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Politik nur schwer möglich bei (meist)
Präsenzsitzungen der Parteien? Sind die Sitzungen zu lang, gibt es vielleicht zu
wenig Begleitung in den kommunalpolitischen Anfängen? Auch hier helfen
sicherlich Willkommensstrukturen in den Parteien oder Fraktionen für
Neueinsteigerinnen in der Politik. Auch die Gleichstellungsbeauftragten sind
Anlaufstellen mit ihren politischen Frauennetzwerken wie in Glinde oder kreisweit
KOPFStormarn.

Wie sind die Redezeiten in den Fraktionen verteilt? Auch hier ist sicherlich eine
Justierung jederzeit möglich. Auch hybride Sitzungen werden in Zukunft vielleicht
noch den Anreiz für Frauen vergrößern. Nach wie vor werden auch die
hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Stormarn weiter zu
diesem Thema arbeiten und ganz viele verschiedene Angebote für an Politik
interessierte Frauen anbieten, nach dem Motto: Frauen, traut Euch, denn wir
brauchen Euch in der Politik!

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