Vor allem Katzen und Hunde bereiten Grund zur Sorge

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Landtagsabgeordnete zu Besuch im Tierheim Großhansdorf

Rund 200.000 Euro benötigt das Tierheim in Großhandsdorf in jedem Jahr für seine Arbeit. Einnahmen kommen aus den Mitgliedsbeiträgen des Tierschutzvereins, den Verträgen mit den Kommunen über die Aufnahme von Fundtieren und aus der Tiervermittlung. Weil diese nicht reichen, ist der Verein auf zusätzliche Spenden und gelegentliche Erbschaften angewiesen, außerdem organisieren die vier Festangestellten Tierpfleger*innen und viele ehrenamtliche Unterstützer regelmäßig kleine Events auf dem idyllisch am Waldrand gelegenen Gelände – als nächstes zum Beispiel einen Adventsbasar am 17. Dezember von 11 bis 16 Uhr. Trotzdem wird die Lage für die Tierheime in Schleswig-Holstein immer schwieriger – darüber sprach Monika Ehlers vom Tierschutzverein Ahrensburg-Großhansdorf mit dem Stormarner SPD-Landtagsgeordneten Martin Habersaat und seiner Kollegin Sandra Redmann. Diese stammt aus Bad Schwartau und ist in der Fraktion für den Tierschutz zuständig.

Sandra Redmann, Martin Habersaat und Monika Ehlers auf dem Außengelände des Großhansdorfer Tierheims, auf dem Hund Milow gerade den Auslauf genießt.

In den vergangenen Jahren sind einige von Problemen zusammengekommen. Die Zahl der Tiere, die aufgenommen werden müssen, ist derzeit hoch. Viele Menschen haben sich in den Corona-Jahren für ein Haustier entschieden und sich von diesem dann wieder getrennt. Monika Ehlers berichtet auch, dass viele Hunde schlecht erzogen und schwer vermittelbar ins Tierheim kommen. „Es sind häufig Tiere mit schlechten Erfahrungen, die wir nur schwer oder gar nicht an ein Leben in einer Familie gewöhnen können.“ Auch die Katzen bereiten Grund zur Sorge. Bereits nach zwei Tagen musste die Landesregierung ihre jüngste Aktion zur Katzenkastration beenden, weil die dafür bereitgestellten Geldmittel verbraucht waren. Es gibt inzwischen einfach zu viele Straßenkatzen in Schleswig-Holstein. Martin Habersaat: „Viele Tierschutzvereine machen mit der Aktion weiter, bleiben jetzt aber auf den ohnehin gestiegenen Tierztkosten sitzen. Das trifft damit genau die, die sich ohnehin auf vielen Ebenen und teilweise über die Kapazitätsgrenzen hinaus für Tierschutz einsetzen.“

Politische Konsequenzen hält Sandra Redmann an verschiedenen Stellen für notwendig: „Dazu gehören ein Verbot von Qualzuchten und eine massive Einschränkung und Regulierung des Onlinetierhandels, der für viele unüberlegte Käufe verantwortlich ist. Auch die Anonymität der Käufer muss aufgebrochen werden, denn der Schutz der Tiere ist so nicht mehr gewährleistet. Insbesondere der illegale Welpen- und Hundehandel nutzt diese Anonymität. Daher muss die massive Einschränkung schnell erfolgen. Wir fordern eine Kommission des Bundes, des Landes und der Kommunen auf Einladung des Bundeslandwirtschaftsministers, um gemeinsam kurzfristig Lösungen zu finden. Und wir fordern eine Katzenschutzverordnung für Schleswig-Holstein, um endlich die ungeregelte Vermehrung in den Griff zu bekommen, die großes Leid für die Tiere bedeutet. Leider konnten sich CDU und Grüne bisher weder dazu durchringen, eine Katzenschutzverordnung auf den Weg zu bringen, noch dazu, für eine ausreichende Finanzierung der Katzenkastrationsaktion zu sorgen.“

Aktuelle Herausforderungen halten das Tierheim-Team aber nicht davon ab, die Einrichtung weiter zu entwickeln und auszubauen. Das aktuelle Projekt ist ein Container, um Tieraztbehandlungen vor Ort zu ermöglichen. Danach steht eine neue Auslauffläche für die Kaninchen auf der Agenda. Weitere Informationen über das Tierheim und Möglichkeiten, dieses zu unterstützen, gibt es hier: https://www.tierheim-grosshansdorf.de.

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