Acht Jahre nach dem Bau von zwei Unterkünften für Geflüchtete konnte nun auch der dritte Gebäudekomplex am Haferkamp fertiggestellt werden. Die Abnahme ist bereits vor den Ostertagen erfolgt. Die Stadt erhofft sich durch das zusätzliche Angebot eine Entspannung der Wohnungssituation.
„Die Stadt lag unter dem Soll ihrer Zuweisungsquote“, sagt Bürgermeisterin Gabriele Hettwer. „Wir mussten dringend handeln.“ Wohnraum ist rund um den Hamburger Speckgürtel knapp. Umso mehr hat sich die Situation seit Beginn des Ukrainekriegs verschärft. Knapp 336 Geflüchtete, Asylbewerber und Obdachlose waren zuletzt in mehr als 46 Wohnungen untergebracht, ein nötiger Puffer nicht mehr vorhanden. Um nur in letzter Konsequenz auf Notunterkünfte wie die Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule zurückgreifen zu müssen, hat die Politik dem Bau der Unterkunft in Anlehnung an den sozialen Wohnungsbau im Februar 2023 mit Beschluss im Ausschuss für Bauen und Bauordnung zugestimmt. Die Bestätigung der Stadtvertretung folgte im März. „Der Bau eines Staffelgeschosses wurde im gleichen Zug jedoch abgelehnt, da eine Planänderung gegen die Dringlichkeit der Maßnahme gewirkt hätte“, so Projektleiterin Katja Liebehentschel, Stadt Bargteheide. „Der Rest konnte nach Plan umgesetzt werden.“ Nach Auftragsvergabe und Einreichung des Bauantrages erfolgte im Juli bereits die Baugenehmigung sowie im gleichen Monat die Vergabe der Bauleistung an eine Holzbaufirma. Knapp sechs Monate nach Baubeginn konnte der Bau fertiggestellt werden. „Wir sind froh über den reibungslosen Ablauf der Baumaßnahme“, sagt Bürgermeisterin Hettwer. „Die Nutzung der Wohnungen ist längerfristig angelegt, da sie in Zukunft ohne Probleme als Sozialwohnungen herhalten können.“ Das Gebäude mit vier Wohnungen bietet Platz für 24 Geflüchtete. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1.163.000 Euro, wovon 400.000 Euro von der IB.SH gefördert worden sind.
Im gleichen Zug ist die Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule wieder geräumt worden. Nachdem die Halle eineinhalb Jahre lang als Notunterkunft für Flüchtlinge vorgehalten wurde, kann sie nach den Osterferien wieder für den Schul- und Vereinssport genutzt werden.