UNESCO-Welttag des Buches am KGB

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Das Lesen feiern

Die erste Woche nach den Osterferien begann am Kopernikus Gymnasium Bargteheide mit einem besonderen Event! Mit viel Freude und Engagement wurde der Welttag des Buches gefeiert. „Ich persönlich habe die Stimmung an diesem Tag als ganz besonders gelöst und freundlich erlebt“, sagt Schulleiterin Stephanie Wrede-Krukowski und bedankt sich beim Organisationsteam für die großartige Vorbereitung.

Poetry Slam Poetin Mona Harry auf der Bühne des KGB

Gleich morgens bei der Auftaktveranstaltung in der Kuhle des Kopernikus Gymnasiums.  sprachen Bargteheides Bürgermeisterin Frau Gabriele Hettwer sowie Schulleiterin Frau Stephanie Wrede-Krukowski ein paar einleitende Grußworte. Das kreative Rahmenprogramm wurde von der Theaterklasse 5e sowie der norddeutsche Poetry Slam Poetin und Autorin Mona Harry gestaltet.

Frau Anders überreicht Eva und Luca aus dem 10. Jahrgang einen Preis für ihre erfolgreiche Teilnahme am Europäischen Wettbewerb mit der Verfilmung eines Poetry Slams

Im Anschluss fand ein von den Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen organisierter Bücher-Flohmarkt statt. Die gesammelten Spenden kommen zu einer Hälfte der Leseförderung der Partnerschule Ngarenanyuki High School in Tansania, zur anderen Hälfte der Leseförderung am KGB in Form von Bücherkisten zugute. Zusätzlich hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, an 34 verschiedenen Workshops teilzunehmen. Hier nur ein paar Beispiele: Illustratorin Cornelia Pompsch ließ mit der 5. Klasse Zeichnungen für Geschichten entstehen, Ulrike Herberg von der Buchhandlung Bargteheide verfolgte mit dem 6. Jahrgang den Weg von der Idee zum Buch. Gregor Hinz, Mitherausgeber des Comic- und Illustrationsmagazins Pure Fruit, bot in der 9. Klasse einen aComic- und Zeichenworkshop an. Sisters Network aus Hamburg zeigte im 10. Jahrgang, wie Biografien entstehen, Synchronsprecherin Leonie Landa ließ Hörbücher einsprechen. Autorinnen wie Elisabeth Weydt („Die Natur hat Recht“) oder Sabine Hess („Die Kunst des Bittens“) lasen für den 11. Jahrgang und luden zur anschließenden Diskussion ein.

Märchenerzähler Eberhard Vogelwaid zog die 5. Klassen in seinen Bann

Einen gewichtigen Beitrag zur Stimmung hat das sehr reichhaltige, liebevoll dekorierte Essensbuffet geleistet, das die Elternschaft organisiert hatte.

Dass die Veranstaltung nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Schreiben anregte, zeigt sich an den tollen Berichten, die einige Schülerrinnen und Schüler zu diesem tollen Tag geschrieben haben, und die wir im Folgenden vorstellen:

Der Beginn des Spektakels

Am Morgen des 23. April 2024 wurde ich am Haupteingang von einer Atmosphäre voller Vorfreude und Euphorie empfangen. Schüler und Lehrer eilten durch die Gänge, um die letzten Vorbereitungen für den „Welttag des Buches“ zu treffen. Aus dem Büchercafé der Kocheltern zog der Duft von frisch gebackenem Gebäck durch die Gänge. Alle Klassensprecher und ausgewählte Klassen konnten die besondere Auftaktveranstaltung live in der Kuhle verfolgen. Dank des eingespielten Technikteams wurde die Liveübertragung in den Klassenräumen ermöglicht.

Die Auftaktveranstaltung begann mit einer Performance der Theaterklasse von Frau Storch zum Thema „Lesen“. Beeindruckende Bilder, begleitet von eindringlicher Musik, stimmten auf den Tag ein.

Im ersten Redebeitrag gab Frau Tryggvason Einblicke in die Historie und Entwicklung des Welttags des Buches am KGB. Sie stellte die Workshops und Veranstaltungen vor und heizte damit die Vorfreude des Publikums weiter an. Sie betonte, wie Bücher Welten eröffnen und Emotionen in uns wecken können, die wir selbst nie gefühlt oder gedacht haben. Durch das Lesen können wir uns in andere Lebenswelten hineinzuversetzen und damit unser Leben bereichern.

Frau Wrede gewährte einen persönlichen Einblick in ihre Beziehung zu Büchern und Geschichten und erklärte, wie sie dazu beitragen können, Grenzen aller Art zu überwinden. Für sie bedeuten Bücher Freiheit.

Mona Harry beschenkte uns mit einem nachdenklichen Poetry Slam Beitrag darüber, wie Geschichten uns formen und wie durch Sprache schädliche Narrative in uns verankert werden können. Ihr Beitrag regte mich zum Nachdenken darüber an, welche Narrative sich vielleicht unbemerkt in mir verfestigt haben.

Auch die Bürgermeisterin ließ es sich nicht nehmen, den Welttag des Buches am Kopernikus Gymnasium zu besuchen. Frau Hettwer lobte die herausragende Arbeit des Organisationsteams und betonte die Einzigartigkeit des Events im Kreis Stormarn. Sie hofft, dass dieser Tag jede Schülerin und jeden Schüler dazu anregen würde, mehr zu lesen und seinen Horizont zu erweitern.

Mit pfiffigen Wortwitzen erzählte Mona Harry in ihrem zweiten Beitrag, wie sie durch das Lesen inspiriert wurde, mit dem Schreiben zu beginnen. „Man darf mit Sprache einfach so etwas machen, sie kneten und formen“, so ihre Worte.

Zum Abschluss der Auftaktveranstaltung wurden Schüler für besondere Leistungen, wie Vorlese- und kreative Wettbewerbe mit Bezug auf Sprache, ausgezeichnet. Frau Friede, die die ursprüngliche Idee für das Feiern des Welttags des Buches an der Schule eingebracht hatte, wünschte allen einen schönen Tag.

Nun konnte das Spektakel beginnen.

Anton Laser, 11. Jahrgang

 

 

Auf Worte folgten Taten…

Eng stapelten sich die Bücher auf den Verkaufstischen, die die Schülerinnen und Schüler zuvor für den Bücherflohmarkt auf die Flure geschoben hatten. Die Stimmung war freudig und heiter, da sich jeder bemühte, seine Bücher für einen guten Zweck an seine Mitschüler und Mitschülerinnen zu verkaufen. Das eingenommene Geld kommt nun Leseprojekten unserer Schule sowie unserer Partnerschule in Tansania zugute. Noch wird eingesammelt; die Gesamtspendensumme wird zeitnah verkündet. Die Preise der Bücher lagen in dem Bereich von 0,50 Euro bis 2 Euro, sodass jeder für einen kleinen Preis seine neuen Büchererrungenschaften kaufen konnte. Nicht selten sah man Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte mit regelrechten Bücherstapeln unter den Armen durch die Flure schlendern, an weiteren Tischen halten, um noch mehr Bücherschätze zu ergattern. Von den Verkaufenden erhielt man unterhaltsame und eindrucksvolle Beratung und Empfehlungen, sodass jeder das passende Buch, sei es lustig, spannend oder romantisch, finden konnte. Für Jung und Alt waren Bücher aus verschiedenen Genres dabei und auch alte Schullektüren konnten an jüngere Jahrgänge weitergegeben und somit Geld gespart werden. Neue Verkaufstalente wurden entdeckt und energiegeladene und motivierte Unterstufenschüler liefen sogar mit ihren Büchern in der Hand begeistert durch die Gänge, um ihre Exemplare auf diesem Wege zu verkaufen.

Auch bei der Tombola zugunsten des Fördervereins konnte man sich über Büchergewinne, Lesezeichen und Buchgutscheine freuen.

Somit hat man an diesem schönen Tag nicht nur zahlreiche neue Lieblingsbücher ergattern können, sondern ist auch mit vielen neuen Leuten in Kontakt gekommen und konnte die tolle Stimmung genießen.

Laila Buhr, 11. Jahrgang

 

Wer die Wahl hat, hat die Qual: 34 Workshops im Angebot

Nach dem Bücherflohmarkt ging es weiter mit Workshops, die Schüler*innen vorher wählen konnten. Die Workshops deckten eine große Bandbreite ab: So konnte man lernen, wie ein Rap oder Poetryslam entsteht, wie man Comics und Kurzgeschichten selbst schreibt, und welche Schritte gemacht werden müssen, damit ein Buch auf den Markt kommen kann. Außerdem gab es Lesungen, bei denen die Schüler*innen des elften Jahrgangs mit gespitzten Ohren über interessante Themen wie Umweltschutz und Psychologie lernen konnten. Auch für handwerklich interessierte Schüler*innen war etwas dabei. Sie konnten sowohl Tiegeldruck als auch das Buchbinden ausprobieren. Die Workshops wurden von

Lehrer*innen und von spannenden Gästen wie Mona Harry (Poetry Slammerin), Mr. Schnabel (RapDozent der HipHop Academy) und Sisters Network (Biografische Schreiberinnen und Poetry Slammerinnen) geleitet. Zwischendurch wurde eine individuelle Pause in den Workshops eingelegt, in der Schüler*innen sich am leckeren Buffet der Eltern stärken konnten. Ein großer Dank, an alle, die das möglich gemacht haben.

In dem Workshop „Planspiel” vom Rohwolt Verlag für den zehnten und elften Jahrgang, an dem ich teilnahm, durchliefen die Schüler*innen in einem Rollenspiel die Schritte, die ein Verlag durchläuft, um ein Buch zu veröffentlichen. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und konkurrierten zunächst um Manuskripte von Büchern, die der Verlag schon herausgebracht hatte. Nun ging es darum, mit einem gelungenem Titel, ansprechender Gestaltung des Covers und einer realistischen Planung, wie viele Bücher gedruckt werden sollten, möglichst viel Profit zu machen. Am Ende wurden alle Ergebnisse präsentiert und mit realen Daten abgeglichen. Eine Überraschung hielt Workshopleiterin Andrea Kruska zum Schluss noch für uns bereit: Sie gab uns das Buch, an dem wir gearbeitet hatten, und erlaubte uns noch zwei weitere Bücher, die wir zuvor als Inspiration für die Covergestaltung nutzten, auszusuchen. Die Schüler*innen fanden es „[…] wirklich interessant” (Jette, Jahrgang 11) und hatten großen Spaß.

Kaja Janssen, 11. Jahrgang

 

 

„Die Natur hat Recht“

 

Ein weiterer äußerst beliebter Workshop, der unter dem Motto „Die Natur hat Recht“ stand, begeistert Schüler. Für den 11. Jahrgang hatten sich 28 Schüler sowie die Autorin des Buches, Elisabeth Weydt, zusammengefunden, um sich intensiv mit der Natur und unserem Umgang mit ihr zu beschäftigen.

Der Workshop begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde, in der wir unsere Erfahrungen mit der

Natur hier in Deutschland austauschten. Anschließend führte uns die Reise tief in den Dschungel Ecuadors, genauer gesagt ins Intag-Tal. Hier stieß Frau Weydt durch einen Zufall auf Cennaita, eine Aktivistin, die sie auf ein großes Problem aufmerksam machte: ein riesiges Kupfervorkommen, das unter der Erde verborgen lag. Doch trotz des Interesses großer Kupferunternehmen wie Codelco blieben diese Ressourcen dank des Einsatzes von Einheimischen wie Cennaita bislang unberührt und das auf legalem Weg.

Denn besonders beeindruckend ist, dass Ecuador das einzige Land der Welt ist, in dem die Natur offizielle Rechte hat, die sogar in der Verfassung verankert sind. Ähnlich wie eine GmbH kann auch die Natur hier durch Menschen vertreten werden, um ihre Rechte einzufordern. Diesen Gedanken vermittelte uns Frau Weydt eindrucksvoll während des Workshops.

Ihre tiefe Verbundenheit mit dem Thema und ihre Begeisterung für Bücher waren während des gesamten Vormittags spürbar. Mit einer Mischung aus persönlichen Erlebnissen, Teilnehmermeinungen und Ausschnitten aus ihrem Buch führte sie uns durch das Programm. Besonders erinnere ich mich daran, wie sie auch unsere eigenen Ideen und Vorstellungen einbezog.

Der Workshop hat mich auf verschiedenen Ebenen inspiriert. Nicht nur hat mich das Thema tief berührt, sondern auch Frau Weydts Leidenschaft für Bücher hat mich dazu ermutigt, ein Buch aus dem Bücherflohmarkt zu lesen. Ihr Fazit ist klar: Die Natur ist einzigartig, und die Reise zu einem harmonischen Miteinander von Mensch und Natur ist noch lange nicht abgeschlossen. Erst wenn wir beginnen, die Natur zu schützen und ihre Rechte und Bedürfnisse zu respektieren, können wir im Einklang mit ihr leben.

Für jeden, der sich für dieses Thema interessiert, kann ich nur empfehlen, Frau Weydts Buch „Die Natur hat Recht“ zu lesen. Es bietet nicht nur Einblicke in die Herausforderungen des Naturschutzes, sondern regt auch dazu an, über unsere eigene Rolle in diesem Prozess nachzudenken. Leven Pump und Lucas Witzleben, 11. Jahrgang

 

 

Rückblick auf einen besonderen Tag

 

In einer Feedbackrunde im Klassenverband tauschten wir unsere Eindrücke aus. Besonders interessant war die Methode des Meinungsstrahls, bei der die positive Stimmung, die den Tag geprägt hat, sichtbar wurde. Denn viele Schüler fühlten sich inspiriert. Vor allem auch Schüler, die nach eigenen Angaben in ihrer Freizeit eher nicht lesen, fühlten sich durch diesen Tag angeregt, einmal wieder ein Buch in die Hand zu nehmen. Der Tag regte zu vielen interessanten Gesprächen mit Klassenkameraden über ihre Lieblingsbücher und favorisierten Genres an. Es kam zum Ausdruck, wie Bücher verbinden und den Austausch zwischen Menschen fördern. Letztlich bin ich ein lebendes Beispiel dafür, dass mich dieser Tag inspiriert und angeregt hat. Zuvor habe ich nur sehr wenig gelesen. Aber angeregt durch diesen Tag habe ich mir auf dem Bücherflohmarkt ein Buch gekauft und angefangen, es mit Begeisterung zu lesen.

So ein Tag sollte jetzt jährlich stattfinden.

Schülerstimmen zum Tag waren:

„Es hat echt Spaß gemacht.“

„Es hat alles gut funktioniert.“

„Es war wirklich interessant“.

Abschließend wollen wir uns noch bei allen bedanken, die diesen tollen Tag mit uns durchgeführt haben.

Lucas Witzleben, 11. Jahrgang

 

Auch für uns ist ein besonderer Tag, der in uns und der Schulgemeinschaft sicher noch lange nachwirken wird, zu Ende gegangen. Wir sind uns einig: Es hat sich gelohnt!

 

Das Welttag des Buches Team Kathrin Anders, Sina Bretzmann, Lucia Friede, Susann Laatsch, Andreas Schuster, Caroline von Sobbe, Sabine Storch, Kerstin Tryggvason

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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