Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im letzten Jahr mit den Lernenden des 6. Jahrgangs
organisierten die Deutschlehrkräfte unter tatkräftiger Beteiligung eines Elternteils, Christoph Ernst, erneut zwei Projekttage rund um den Kinderroman „Kinder mit Stern“ der
niederländischen Autorin Martine Letterie.

„Demokratie, Menschlichkeit und unser Streben nach Freiheit sind wesentliche
Grundelemente unseres Zusammenlebens und müssen in diesen herausfordernden Zeiten
gelebt und gestärkt werden“, so Caroline v. Sobbe – Deutschlehrerin am KGB.
Aus diesem Grund ist es wichtig, mit den Schülerinnen und Schülern darüber ins Gespräch zu kommen, was und wie wir aus unserer Vergangenheit und den Folgen des Nationalsozialismus lernen können.
Umsetzung fand dieser Gedanke nun erneut am 17. und 18.11. in Form von Projekttagen für die 6. Klassen. Nach der Lektüre des Romans im Deutschunterricht kamen die Lernenden mit Pädagoginnen und Pädagogen der Gedenkstätte Neuengamme zusammen, konnten Fragen stellen und mithilfe eines Zeitstrahls das Ausmaß der systematischen Ausgrenzungen und Verfolgungen von Juden erarbeiten.
Ein besonderes Highlight folgte im zweiten Teil des Tages: Martine Letterie beantwortete in einem offenen Dialog die Fragen der Kinder über das Leben in den Niederlanden während der Besatzung sowie die Entwicklung der Charaktere und erläuterte eindrucksvoll ihren Ansatz der Recherchearbeit, nämlich das Eintauchen in die realen Biografien, der Grundlage für all ihre Werke ist. So entstand „Kinder mit Stern“ als eine Auftragsarbeit für die Gedenkstätte Westerbork, um jüngere Kinder altersgerecht an die Thematik des Holocaust heranzuführen. Darin schildert sie die Geschichte von sechs Kindern, die unter der Besatzung der Niederlande durch Nazi-Deutschland lebten.

Bevor die Autorin aus ihrem Roman vorlas, entstand ein sehr bewegender Moment, indem die Lernenden gemeinsam ein Erinnerungsdenkmal für Leo gestalteten. Leo ist eines der Kinder, das zunächst nach Westerbork gebracht wurde und 1944 in Ausschwitz starb.
Der Workshoptag, der finanziell von der Stadt Bargteheide gefördert wurde, bot den
Schülerinnen und Schülern nicht nur einen anschaulichen Zugang zur Vergangenheit, sondern setzte auch einen nachhaltigen Impuls für historisches Lernen. Antonia aus der 6d äußerte: „Ich fand es toll, die Autorin persönlich zu treffen.“ Ihre Mitschülerin Nike ergänzte: „Es war sehr spannend mehr über die Kinder und die Recherchearbeit zu erfahren. Das ist sehr bewegend.“
















