Ökostadtteil auf dem Weg

0

Bargteheide – Der Öko-Stadtteil in Bargteheide kann entstehen. Die örtliche Raiffeisenbank hat die Ausschreibung für den geplanten Ökostadtteil am Krögen gewonnen. Vertreter der Bank und des Planungsbüros Conplan stellten jetzt ihr Konzept vor. 95 Wohneinheiten zwischen 45 und 140 Quadratmetern Fläche werden im Norden der Stadt geplant. Das Quartier ist in drei Teilbereiche mit insgesamt fünf Baufeldern aufgeteilt. Baubeginn ist voraussichtlich in einem Jahr, bis zum Jahr 2020 soll alles fertig sein.

Stefan Lohmeier (Raiba), Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht und Tanja Christoff (Conplan) stellten die Pläne für Bargteheides Ökostadtteil vor.

Das Viertel soll sich rechnerisch selbst mit Strom und Wärme über ein eigenes Netz versorgen. Neben Photovoltaik und Solarthermie sind dafür ein Blockheizkraftwerk und ein 60 Kubikmeter fassender Pufferspeicher geplant. Der KfW-Energiestandard von 40 wird erreicht und zum Teil übertroffen.

„Die Nebenkosten werden deshalb denkbar gering sein“, sagt Bankvorstand Stefan Lohmeier. Fünf Haustypen sind vorgesehen, zweistöckige Doppel-, Reihen und Mietshäuser zum Teil mit einem Staffelgeschoss. Grasdächer und Versickerungsanlagen sollen das Regenwasser bremsen. Das gesamte Areal umfasst 20 000 Quadratmeter.

Eine Besonderheit von 58 Wohneinheiten ist, dass die Grundstücken in Erbpacht vergeben werden. Sie bleiben im Besitz der Raiffeisenbank. Sie gewährt dabei einen Kinderbonus, solange Kinder dort leben. „Die Bauherren benötigen deshalb weniger Eigenkapital“, sagt Lohmeier. Die Häuser entstehen in Klinkerbauweise, sie könnten vererbt werden.

23 Wohneinheiten sind als Mietwohnungen geplant. Im südlichen Teil kann eine Bauherrengemeinschaft tätig werden. Für sie sind 37 Wohneinheiten vorgesehen, hier werden die Grundstücke ins Eigentum übergehen. Gebaut wird dort zu Selbstkosten, die Gemeinschaft kann von Anfang an mitplanen.

Zentraler Gedanke ist, dass im Quartier eine Gemeinschaft zusammenwächst. Keimzelle dafür soll die Baugemeinschaft werden. „Sie soll aus älteren Menschen, Singles, Alleinerziehenden, Menschen mit Behinderung und Familien mit Kindern bestehen“, erklärt Conplan-Projektentwicklerin Tanja Christoff. Das gesamte Viertel werde barrierefrei geplant. Conplan wird jetzt die Baugemeinschaft bis zum Einzug begleiten.

Für die übrigen Bauherren und die künftigen Mieter ist die Raiffeisenbank Ansprechpartnerin. „Wir sind eine Genossenschaftsbank“, sagt Lohmeier, „wir werden die Wohnungen deshalb zuerst unseren 3500 Mitgliedern anbieten.“ Eine Mitgliedschaft sei auch jetzt noch kurzfristig möglich. Die Genossenschaftsbank vermittelt auch die benötigten Kredite.

Die Erschließung mit Straßen und Kanalisation übernimmt die Stadt. Zwei Tiefgaragen sollen einen Großteil der Fahrzeuge im nördlichen Bereich aufnehmen. Gemeinschaftsflächen wie ein Garten, Dorf- und Grillplatz, Gemeinschaftsraum und eine Fahrradwerkstatt sollen den Zusammenhalt fördern, auch ein Gäste-Apartment ist eingeplant. Alle Haushalte finanzieren und organisieren die Energiezentrale mit.

Noch sind für alle Kategorien Plätze frei. Die Zahl der Interessenten sei aber hoch, so Lohmeier. Die Pläne können ab sofort im Immobilienzentrum der Bank eingesehen werden. Auch bei der Sitzung des Ausschusses für Planung und Verkehr am 22. Juni werden sie ab 18.30 Uhr im Ratssaal vorgestellt. Im Internet wurde die Info-Seite www.am.krögen.de freigeschaltet.
</>

Kommentar schreiben (erst nach Moderation sichtbar)

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

*