Bargteheide – Klimaschutz hat viele Aspekte. Einer davon ist die Reduzierung des Papierverbrauchs und ein bewussterer Umgang mit diesem Rohstoff. Damit haben sich zwei Auszubildende der Bargteheider Stadtverwaltung beschäftigt und eine Ausstellung von Robin Wood zum Thema ins Rathaus geholt.
Vor allem haben sie dort ein Projekt zur Papiervermeidung gestartet. Einen Monat lang haben 15 Mitarbeiter im Rathaus auf ihre Arbeitsplatzdrucker verzichtet und sich stattdessen auf die zentralen Fachbereichsdrucker beschränkt. Das Resultat ist zwar nicht repräsentativ oder wissenschaftlich belastbar, aber doch beeindruckend. „Es wurden mindestens 40 Prozent Papier eingespart, vermutlich sogar noch mehr“, sagt Bargteheides Klimaschutzbeauftragte Ulrike Lenz. In allen Fachbereichen seien deutliche Erparnisse zu verzeichnen.
In vier Wochen wurden 18 500 Blatt weniger Papier benötigt, nicht gerechnet sind dabei die weiteren Kosten für Strom und Toner. „Wir haben auch einen Wettbewerb gestartet“, sagt Azubi Sarah Justus. Siegerin wurde die Stabsstelle der Bürgermeisterin mit 60 Prozent Einsparung. Beide Azubis haben zur Vorbereitung einen Kursus am Deutschen Institut für Urbanistik teilgenommen. Das Projekt hieß Kommunale Klima- und Energiescouts“ und richtete sich besonders an junge Auszubildende. Sie sind die Multiplikatoren für die Zukunft.
Ein Vorbild sei die Verwaltung in Bad Oldesloe gewesen, so Lenz: „Dort wurden bereits vor Jahren die meisten Arbeitsplatzdrucker rausgeschmissen.“ 420 Drucker wurden durch 25 Druckerinseln ersetzt.“ Allerdings müssen auch in Bargteheide einige Drucker bleiben, immer wenn sensible Daten im Spiel sind.
Cornelia Kostyra verzichtet im Rathaus weiterhin auf ihren „eigenen“ Drucker: „Ich musste dafür nur einige Vorlagen umswitchen.“ Und ihr Kollege Jürgen Engfer hat den IT-Verbund Stormarn aufgerufen, auch auf Doppeldruck umzustellen, damit Papier beidseitig bedruckt werden kann.
Deutschland ist für die Papierherstellung auf Importe angewiesen, die vor allem aus Südamerika und Finnland kommen. Über die Hintergründe der Produktion informiert die Ausstellung im Altbau des Rathauses. Sie kann noch bis zum 27. Juli zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.