Mahnung vor der „todsicheren“ Atomkraft

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In etwa einer Million Jahre nur hätten sich eine solche Katastrophe ereignen können, hatten die Befürworter der Atomenergie früher argumentiert. Dann ereigneten sich die Kernschmelzen 1986 in Tschernobyl und 2011 im japanischen Fukushima. Jetzt hat sich schon das mindestens zweite traurige Jubiläum einer massiven nuklearen Verseuchung zum zehnten Mal gejährt. Mit einer Mahnwache vor dem Rathaus erinnerten Grüne und SPD jetzt daran, unterstützt von Fridays for Future und Parents for Future.

Mit gefalteten Papierkranichen demonstrierten die Teilnehmer*innen gegen Atomkraft. In Japan ist der Kranich ein Symbol des Glücks der Langlebigkeit.

Wissenschaftler befürchten heute, dass die Havarie in Fukushima sogar um ein Haar noch noch wesentlich katastrophaler hätte ausfallen können. Ein großer Landstrich wäre nicht nur unbewohnbar, sondern sogar undurchquerbar geworden. Japan hätte sich damit in zwei Hälften geteilt, der Großraum Tokio wäre unbewohnbar geworden.

„In Fukushima hat sich ein weiteres Mal gezeigt, wie gefährlich diese Hochrisiko-Technologie ist“, sagte Dr. Ruth Kastner.

Wegen des Klimawandels wird die vermeintlich CO2-freie Atomkraft jetzt erneut propagiert. „Das ist ein Irrtum“, so Tom Mac Arthur von Parents for Future. Denn beim Bau solcher Anlagen werde jede Menge Kohlendioxid freigesetzt. Noch schlimmer sei das ungelöste Problem der Lagerung des Atommülls, der für viele Tausend Jahre sicher untergebracht werden muss.

„Mit jedem Betriebstag von Atomkraftwerken wächst die Menge zusätzlichen Atommülls“, sagte Kastner. Auch in Stormarn gebe es Salzstöcke, die als Endlager ausgewiesen werden könnten. Zwar habe sich Deutschland als Konsequenz aus der Katastrophe für den Ausstieg aus der Atomenergie entschieden.

In vielen Ländern Europas seien die Lehren allerdings nicht gezogen worden. Frankreich verlängert die Laufzeiten seiner alten Reaktoren, es drohten sogar neue Förderungen durch die EU: „Die Atomkraft soll als „grüne“ Geldanlage eingestuft werden, um frisches Geld für Investitionen zu ermöglichen.“ Dabei seien Alternativen dazu längst überall sichtbar, die erneuerbaren Energien aus Sonne und Wind.

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