Vielfältige Hilfen für Kriegsflüchtlinge

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Bargteheide – Die Flüchtlingshilfe „Bunte Vielfalt“ hat eine neue Anlaufstelle. An der Bahnhofstraße 5 a hat sie einen leerstehenden Geschäftsraum bezogen. Das Ladengeschäft soll eine Anlaufstelle für Geflohene und Helfer werden. Die offizielle Eröffnung ist nach den Osterfeiertagen geplant. Dann starten auch die ersten Sprachkurse, für die bereits 25 Erwachsene angemeldet sind. Den Raum dafür stellt das „Vitamin C“ an der Alten Landstraße. Kinder können nach den Ferien im Kopernikus-Gymnasium Deutsch lernen.

Birgit Schröder, Ulrike Meyborg, Margit Hegenbart, Bernd Gundlach und Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht (v. l.).

Zurzeit sind bereits 104 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in der Stadt angekommen, im Amt sind es 101. Weiterhin suchen etwa 600 andere Flüchtlinge aus 16 Ländern, die vor sechs Jahren in die Region gekommen sind, noch nach einer dauerhaften Unterkunft. „Eine Prognose, wie viele Kriegsflüchtlinge noch kommen werden ist zurzeit unmöglich“, sagt die Flüchtlingskoordinatorin Ulrike Meyborg, die fürs Amt und die Stadt arbeitet.

„Für uns gibt es keine Flüchtlinge erster oder zweiter Klasse“, sagt Birgit Schröder von der Vielfalt, „wir wollen da sensibel sein und keinen Neid erzeugen.“ Deshalb sei es auch unverständlich, dass nur die Ukrainer bis Ende dieses Monats Freifahrten im öffentlichen Nahverkehr erhalten. Auch die steigende Zahl der Obdachlosen wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten würde weiterhin im Blick behalten.

Über 100 Helfer stehen für die neuen Arbeitsgruppen in der Vielfalt bereit, einige sind schon alte Hasen aus der letzten Flüchtlingskrise. Eine AG Betreuung hilft bei den ersten Schritten, um Formalitäten wie die Schulanmeldung zu erledigen. Einige Arbeitstreffen haben bereits stattgefunden, der nächste ist am 13. April ab 18.30 Uhr im Ratssaal. Es gibt ein Möbellager bei der Freiwilligen Feuerwehr Fischbek und an der Alten Landstraße, für Bekleidung sorgt die DRK-Kleiderkammer. Kleiderspenden sollten direkt dort abgegeben werden. Zurzeit werden vor allem Betten und Matratzen gesucht.

Mehr Informationen über den Bedarf gibt es auf der Internetseite der „Bunten Vielfalt“, auch die Forenübersicht ist unter der Adresse http://www.bvbsl.de erreichbar. Dort finden sich auch weitere Ansprechpartner für die verschiedenen Arbeitsgruppen. Gesucht werden auch Mietwohnungen und private Unterkünfte.

„Wir haben viele der nötigen Strukturen gibt es bereits seit dem Jahr 2015“, sagt Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht, „für die Kriegsflüchtlinge wurde jetzt ein neuer Krisenstab gebildet.“ Darin arbeiten die Vielfalt, Freiwillige Feuerwehr, Familienzentrum, das Kinderhaus, die Sozialarbeiter von „tohus“ und die Kirchengemeinde zusammen.“ Auch alle Schulen in der Stadt beteiligten sich daran. Für diese Hilfe bei dieser menschlichen Katastrophe sei sie unendlich dankbar.

Finanziert wird die neue Anlaufstelle der Initiative gemeinsam von der Stadt und dem Amt Bargteheide-Land, letzteres übernimmt 40 Prozent der Kosten. Den Abstand für die Einrichtungsgegenstände haben die Rotarier übernommen.

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