Żmigród hilft der Ukraine

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Rund 2,5 Mio. Kriegsflüchtlinge hat Polen bislang aus der Ukraine aufgenommen. Auch Bargteheides Partnerstadt Żmigród musste sich ohne lange Vorbereitung darauf einstellen – und leistet Beachtliches.

Bürgermeister Robert Lewandowski erkundigt sich bei Hilfaktion in einer Schule

Bereits Anfang April hatten in der 15.000 Einwohner zählenden Gemeinde Żmigród rund 400 Ukrainer Zuflucht gefunden. Nach damaligem Stand konnten ca. 90% privat untergebracht werden. Die Zentralregierung unterstützt private Quartiergeber vorläufig mit Direkthilfen.

Darüber hinaus wird in Żmigród sehr viel für die Integration der ukrainischen Gäste, wie man sie in Polen auch gerne nennt, getan. Was hier in einer Kommune, die in der Flüchtlingsarbeit bis vor wenigen Wochen kaum Erfahrung hatte, auf die Beine gestellt wird, ist enorm.

In einem zehnminütigen Film stellt die Gemeinde die vielfältigen Aktivitäten bei der Flüchtlingshilfe vor und verbindet dies noch mit einer gehörigen Portion Optimismus. Die Żmigróder Verwaltungsleitung bringt so ihre große Wertschätzung gegenüber den eigenen Mitarbeitern und den vielen Helfern aus der Zivilgesellschaft zum Ausdruck. Bürgermeister Robert Lewandowski zeigt sich nur in einigen Sequenzen, in denen er das Geschehen mit wenigen, aber klaren Worten des Respekts begleitet. Ansonsten nimmt er sich auf angenehme Weise zurück und überlässt den operativ tätigen Menschen die Bühne.

Eine Fassung des Films mit deutschen Untertiteln steht jetzt zur Verfügung, sodass sich auch die Bargteheider über das breite Spektrum an Initiativen in ihrer Partnerstadt ein Bild machen können.

https://youtu.be/9dnCb6dDLI0

Es wäre zu wünschen, dass sich in Bargteheide noch wesentlich mehr Menschen an einer konkreten und lebendigen Zusammenarbeit mit den europäischen Partnerstädten interessiert zeigten und aktiv beteiligen würden. Wohin uns in Deutschland die fehlende Sensibilität gerade für die Belange der Länder Ost- und Ostmitteleuropas gebracht hat, lässt sich dieser Tage an dem gigantischen Scherbenhaufen bestaunen, vor dem die deutsche Außenpolitik nach den vergangenen zwei Jahrzehnten steht.

Text: Christof Leidner

Bildmaterial: Stadtverwaltung Żmigród

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