Jugendliche fühlen sich von Politikern übergangen

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Antrag des Kinder- und Jugendbeirats vertagt

Gestern Abend tagte der Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport im Bargteheider Ratssaal. Der unter Tagesordnungspunkt fünf aufgeführte Antrag des Kinder- und Jugendbeirats zur Schaffung von Räumen für Jugendliche in Bargteheide wurde zur Enttäuschung der jungen Leute nicht behandelt. Stattdessen wurde dieser durch die Politiker auf unbestimmte Zeit verschoben.

Der Kinder- und Jugendbeirat Bargteheide hatte einen Antrag für die Errichtung eines neuen Container Komplex auf der Fläche des Autonomen Jugendhaus gestellt.

Im Tagesthemenpunkt 5.1 wurde stattdessen für den Ergänzungsantrag von SPD, CDU, FDP und WfB gestimmt.

„Wir durften uns vor diesem Tagespunkt und zur Thematik nicht äußern, weil wir uns nicht früh genug gemeldet haben. Vor allem Politiker*innen der CDU verwehrten uns, das Wort zu ergreifen“, erklärt ein Sprecher von Jugend für Jugend.

Den nun beschlossenen Antrag der Fraktionen halten die Jugendlichen jedoch für grob und fehlerhaft. Eine Auflistung dieser Fehler wäre vor der Abstimmung dringend erforderlich gewesen.

Um sich dennoch Gehör zu verschaffen, schickte Jugend für Jugend folgenden Text an Vertreter der Presse:

Wir möchten uns zum nicht ausreichend geplanten Antrag der Parteien SPD, CDU, FDP sowie WfB zur Schaffung von Räumen für Jugendliche in Bargteheide äußern.

Zuerst möchten wir erneut kritisieren, dass wieder einmal keine einzige Jugendgruppe aus Bargteheide für diesen Antrag eingebunden wurde. Aber gut, neben Parteiwerbung an Schulen oder den 2 parteiinternen Jugendlichen kommen die meisten der hier sitzenden Parteien schließlich immer seltener in Kontakt mit sozial und politisch engagierten Jugendlichen dieser Stadt.

So könnten wir auch anmerken, dass wir auf der breit aufgestellten Bündnis Demonstration am 26.11, welche auch die Schaffung von Jugendräumen behandelte, nur wenige der hier ansässigen

Politiker*innen sahen. Schade eigentlich, die Reden der Jugendlichen waren ausführlich, bewegend und vor allem konstruktiv. Jedoch natürlich unpassend für Politiker*Innen, welche an dem Tag viel lieber nach Berlin fuhren. Ganz nach dem Motto: Karriere first, Bürger – Politik second.

“Nun ja, aber wir möchten doch den Kreisjugendring Stormarn als Dachverband einbinden”, möge wohl nun der ein oder andere ältere Herr erwähnen. Und da wir uns so gar nicht vorstellen konnten, wie dies funktionieren soll, fragten wir dort einfach mal nach und bekamen auch eine Antwort.

So zitieren ich gerne Uwe Sommer, den Geschäftsführer des Kreisjugendring Stormarn:

“Leider weiß ich nicht wirklich mehr, als Sie, über die Idee, den Kreisjugendring mit in den Prozess der Suche eines neuen Jugendortes einzubeziehen. In Telefonaten im letzten Jahr mit einem Vertreter der SPD und einem Vertreter der CDU wurde ich zum einen zum Thema Finanzierung von Jugendstätten befragt und zum anderen, ob der Kreisjugendring grundsätzlich bereit wäre, einen konstruktiven Beitrag zur Raumsuche beizusteuern. Dieses habe ich bejaht, wobei unser Beitrag NUR insoweit gehen kann, dass wir einen unterstützenden, z. B. moderierenden, Auftrag erhalten.” Zitat Ende.

Den Kreisjugendring Stormarn als Dachverband einzubinden, wurde also weder mit diesem besprochen noch ist dies überhaupt möglich.

Außerdem fragten wir uns, was denn überhaupt der Kreisjugendring Stormarn mit den Wünschen der Bargteheider Jugendlichen zu tun hat. Auch hier bekamen wir eine Antwort.

Erneut zitiere ich: “Der Kreisjugendring versteht sich als „Möglichmacher“ für freie, selbstbestimmte Jugendarbeit. Aus diesem Selbstverständnis heraus bieten wir gerne Hilfe dort an, wo sie erwünscht ist. Den Gesamtprozess und die Gesamtverantwortung für die Zukunft der Jugendarbeit in Bargteheide liegt bei den Akteur*innen vor Ort.” Zitat Ende.

Genau deshalb schlagen wir die Organisierung einer Arbeitsgruppe vor. Bestehend aus Vertreter*innen parteiunabhängiger, relevanter Jugendgruppen, die gemeinsam konkrete Pläne für zukünftige Jugendräume erarbeiten. Zu den Gruppen zählen: Der KiJuB, das Jugendforum, die Pfadfinder*innen, das autonome Jugendhaus und die Jugend für Jugend.

Keine Sorge, im Gegensatz zur Politik, traten wir mit allen eben genannten in Kontakt. Das Interesse an einer Arbeitsgruppe bestünde bei allen Strukturen. Wir bitten die Politiker*innen, in der Stadtvertretung NICHT für diesen fehlerhaften Antrag zu stimmen. Erkennen Sie ihre Fehler und dass die lokale Jugend bessere Wege finden wird.

Das Vertrauen in ihre lokale Politik ist durch Lügen und falschen Versprechungen schon jetzt beschädigt.

Handeln Sie Ihrer Verantwortung angemessen!

Die Anträge finden Sie auf der Tagesordnung

 

 

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