Bargteheide – Um Essen vor dem Verderben zu retten, gibt es jetzt eine neue Anlaufstelle. Und wer es benötigt, kann sich dort bedienen. Vor dem Treff „DiesDas“, den die Straßensozialarbeiter von „tohus“ betreuen, steht jetzt eine bunt bemalte Holzbude. Sie ist nur mit einem unverschlossenen Riegel geschützt und steht Lebensmittel-Spendern ebenso offen wie auch Bedürftigen rund um die Uhr. Standort ist die Rathausstraße 1, der Eingang liegt aber um die Ecke am Mittelweg.
In der kleinen Bude befindet sich ein Kühlschrank. „Der ist eine Spende von Budnikowski in Bad Oldesloe“, sagt Fabian Josten. „Wir suchen noch Pflegepaten für das Objekt“, sagt seine Kollegin, Sozialarbeiterin Maike Beecken. Die könnten zum Beispiel verdorbene Lebensmittel aussortieren oder den Kühlschrank reinigen. Spender werden gebeten, nur einwandfreie und verpackte oder haltbare Lebensmittel zu geben. Die sollten nicht davor abgelegt, sondern einsortiert werden „Alkohol ist natürlich ausgeschlossen, alkoholfreie Getränke nicht.“, sagt Josten.
„Unser Ziel ist es, dass übriggebliebene Lebensmittel nicht weggeschmissen werden, sondern den Leuten zukommen die sie brauchen“, so Maike Beecken. Das seien insbesondere von Armut betroffene oder gefährdete Menschen. Zugleich werde so auch zusätzlicher Müll vermieden. Geplant sind noch Beschriftungen in den Sprachen Ukrainisch, Farsi, Russisch und Englisch. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich an Beecken wenden, Telefon 0170/7665712 oder an Josten (0170/3301396).
„Es gibt in unserer Gesellschaft eine massive Verschwendung von Lebensmittel“, sagt Josten. Davon könne jeder Gastronomiebetrieb ein Lied singen. Auf der anderen Seite gebe es viel Armut, was sich auch am Projekt Soul Kitchen zeige. Jeden Dienstag werden ab 15 Uhr vor dem Eingang zur „Villa Wacker“ An den Stücken 49 Lebensmittel und Essen ausgegeben. „Beim letzten Mal kamen über 40 Leute“, sagt Josten.
Ganz neu ist das Projekt „Küche für alle“, das in diesem Monat starten wird. Im Treff wird montags ab 14 Uhr gemeinsam gekocht, ab 16 Uhr wird dann auch Essen ausgegeben. Wer selbst keine Lust zum Kochen hat, kann es trotzdem mitnehmen, gern auch gegen eine Spende.