Platt leevt

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Bargteheide – „Plattdeutsch ist eine eigenständige Sprache und die ebenbürtige Schwester des Hochdeutschen“, hat der Dichter Klaus Groth einst gesagt. Und da sich sein Geburtstag zum 200. Male jährt, steht er natürlich auf dem Programm der Plattdeutschen Tage in Stormarn. Zum 19. Mal richtet sie der Heimatbund Stormarn jetzt aus.

Hanna Lucht und Helmuth Peets laden zu den Plattdeutschen Tagen ein

In dieser Zeit hat die Sprache einen Aufschwung erlebt. Plattdeutsch wird an zwei Grundschulen im Kreis unterrichtet, gehört zum Studieninhalt in Germanistik, von der europäischen Sprachencharta anerkannt und ist zum Abiturfach „Plattinum“ avanciert. Dennoch bleibt noch viel Luft nach oben, so Helmuth Peets, der Vorsitzende des Heimatbunds: „Kaum jemand kann diese Sprache vermitteln.“ Hinzu komme, dass es zahlreiche Dialekte gebe: „Es gibt manchmal sogar Unterschiede von Dorf zu Dorf.“

Plattdeutsch sei auch die Mutter des Englischen, sagt seine Stellvertreterin Hanna Lucht. Worte wie Bontsche, Schrubber oder Lütter haben es auch ins Hochdeutsche geschafft.“ Das reinste Platt werde nach Ansicht der Segeberger in ihrem Kreis gesprochen: „Sie halten es für das Oxford-Platt.“

Am Montag, 14. Oktober startet die die Reihe mit zwölf Veranstaltungen im Bargteheider Stadthaus. Autor und Liedermacher Jan Graf singt und vertellt ab 19.30 im Stadthaus. Am nächsten Abend vertellt der Tallymann Heinz Tiekötter in der Begegnungsstätte Reinbek-Neuschönningstedt (Querweg 13). „Min Moderspraak, wat klingst du schön“, lautet das Motto für den Klaus Groth-Abend im Ahrensburger Peter-Rantzauhaus am 16. Oktober mit Volker Holm, Susanne Leußler und der Gruppe Klee-Platt.

Auch in Reinfeld ist ein Groth-Abend am Freitag, 18. Oktober geplant, ebenfalls ab 19.30 Uhr. Am nächsten Nachmittag wird in Glinde mit den Glinner Möhlensnackers ab 16 Uhr in der Kupfermühle Plattdeutsch gesnackt. Einen Gottesdienst in dieser Sprache hält Pastor im Ruhestand Cord Denker am Sonntag, 20. Oktober ab 10 Uhr in der Kirche zu Zarpen. Ebenfalls an diesem Tag gibt der Sieker Kreis ab 19 Uhr die kommunalpolitische Glosse „De Ascher“ im „Kotten“ (Sieker Berg 9).

Jochen Wiegandt gastiert am 21. Oktober in Elmenhorst mit seiner „Liederatour“. Der Autor und Liedermacher sammelt weitere Songs für sein neues Schleswig-Holstein-Liederbuch. Im Bad Oldesloer KuB vertellt Gerd Spiekermann von „Oma ehr Schötteldook“ am Mittwoch, 23. Oktober ab 19.30 Uhr. Leben und Werk von August Macke erklärt der Kunsthistoriker Dr. Hans Thomas Carstensen am 24. Oktober ab 19.30 Uhr im Bargteheider Stadthaus.

Der Abschluss der Reihe ist für Freitag, 25. Oktober in der Trittauer Wassermühle geplant. Dort gastieren ab 19.30 Uhr Rike Kinnemann und Gerrit Hoss. „In disse Tied“ heißt ihr Liederabend.

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