Initiativen zur Städtepartnerschaft mit Polen, für die Gründung der Anne-Frank-Schule und die Verbesserung der Kindergarten-Landschaft sind nur einige Verdienste von Jutta Werner. In den vergangenen 20 Jahren hat sie sich zudem als Schiedsfrau engagiert und damit die Gerichte entlastet und zum Nachbarschaftsfrieden beigetragen. Jetzt wurde sie für ihre Verdienste auch offiziell zu ersten Ehrenbürgerin in Bargteheide ernannt.
Der Beschluss dazu wurde bereits vor über drei Jahren gefasst, doch coronabedingt konnte der Festakt dazu erst jetzt in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule gefeiert werden werden. Er erfolgte im Rahmen einer Sondersitzung der Stadtvertretung.
Mit den ehemaligen Ministerpräsidenten Björn Engholm und Peter Harry Carstensen als Laudatoren war dazu viel Politprominenz gekommen.
Mit Kurt Iden (CDU), dem letzten Ehrenbürger, verbindet das SPD-Mitglied auch eine gemeinsame Geschichte. Sie wechselten sich zwischen den Jahren 1990 und 1994 nach zwei Jahren gegenseitig als Bürgervorsteher ab. Damals waren die Fraktionen von CDU und SPD gleich stark, und so wurde dieser Kompromiss gewählt. „Das war eine geniale Lösung“, erinnert sie sich, „die sorgte für viel Frieden in der Stadt.“
„Die Verschwisterung mit Polen war ihr eine Herzensangelegenheit“, so Altbürgermeister Werner Mitsch. Er hatte die Städtepartnerschaft gemeinsam mit ihr dort besiegelt. Ohne Werner und Wiegard wäre die Verschwisterung mit Zmigrod nicht möglich geworden, sagte dazu Exbürgermeister Dr. Henning Götz. Die europäische Partnerschaft sei heute wichtiger denn je, sagt Jutta Werner: „Gerade unsere jüngste Geschichte mahnt uns dazu.“
Über ihre Kinder und die damalige Kita-Situation sei sie in den Achtzigerjahren zur Politik gekommen, sagt sie. Beeinflusst durch Willy Brandt und Helmut Schmidt trat sie der Sozialdemokratischen Partei bei und gewann damit schließlich erheblichen politischen Einfluss. „Ich konnte die Stadt dadurch aktiv mitgestalten.“
Nach 20 Jahren in der Kommunalpolitik wechselte Jutta Werner in ein anderes Ehrenamt, als erste weibliche Schiedsfrau schlichtet sie Streitigkeiten und entlastet so die Gerichte. Sie ist heute Landesvorsitzende im Verband der Schiedsleute.