Südstormarnsche Kreisbahn

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 Nachdem der Kreis Stormarn durch die Reichsbahnstrecken Hamburg – Berlin, Hamburg – Lübeck, Oldesloe –Trittau – Schwarzenbek für den Bahnverkehr erschlossen war, beriet der Stormarner Kreistag in der Zeit von 1892 bis 1902 den weiteren $Eisenbahnausbau im Süden des Kreises. Am 11.2.1902 beschloss er den Bau der Südstormarnschen Kreisbahn, der vom 31.8.1905 an durch den Schweriner Bauunternehmer F. Mühlhaus ausgeführt wurde. Am 17.12.1907 nahm die Bahn den Betrieb auf. Die Strecke führte in einem Halbkreisbogen von Trittau über Grönwohld, Lütjensee, Hoisdorf, Siek, Papendorf, Langelohe, Stellau, Willinghusen, Stemwarde, Glinde, Domhorst, Boberg, Havighorst, Steinbek, Billbrook nach Tiefstack. In den ersten Jahren spielte sowohl der Personenverkehr der Pendler als auch der landwirtschaftliche Güterverkehr von Vieh, Bodenfrüchten, Futtermitteln, Baustoffen und Maschinen eine wichtige Rolle. Hinzu kam ein reger Ausflugsverkehr von Hamburgern am Wochenende. Nach dem Ersten Weltkrieg geriet die Südstormarnsche Kreisbahn aufgrund von fehlender Wirtschaftlichkeit in Schwierigkeiten. Ihre Stilllegung war beabsichtigt, jedoch diente sie im Zweiten Weltkrieg als „Industriebahn“ für die Kurbelwellenwerk GmbH und das Heereszeugamt in Glinde. Wegen der mangelnden Rentabilität beschloss der Stormarner Kreistag am 20.2.1952 den Betriebsschluss für den 15.3.1952. Nur die Gleisstrecke Glinde – Tiefstack blieb für den Güterverkehr erhalten. Auf der stillgelegten Strecke von Glinde bis Trittau entstand ein Radwanderweg.

Johannes Spallek

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