Bargteheide 1933-1949 – Jugendliche fragen Zeitzeugen

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Eine seltene Gelegenheit, von Zeitzeugen noch aus erster Hand zu erfahren, wie es sich lebte in Bargteheide in den Jahren 1933 – 1949, bietet sich am 11. Januar 2023, 18:00 Uhr, im „Kleinen Theater“. Dann werden unter anderen Klaus Andresen (Jahrgang 1931) Luise Hemsen (geborene Pöhlsen, Jahrgang 1932) und Gerda Lohse (Jg 1936) Fragen von Schülerinnen und Schülern der Anne Frank Schule beantworten. Im Geschichtsprofil hatten sich die Klassen 12a und 13d mit der Kriegs- und Nachkriegszeit befasst und einen Fragenkatalog formuliert.

Neunzig Jahre ist es her, dass mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch Reichspräsident Paul von Hindenburg am 30. Januar 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Dies markierte das Ende der parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik und führte direkt in die Nazi-Diktatur mit verheerenden Folgen für viele Menschen und mündete in den mörderischen Zweiten Weltkrieg.

Wie erlebten die Menschen im Dorf Bargteheide diese Zeit? Wie sah ihr Alltag aus, wie überstanden sie den Krieg, die britische Besatzung, wie gelang die Aufnahme der vielen Flüchtlinge und der Wiederaufbau? Was hat die Menschen gestärkt und zusammengehalten?

Um diese Fragen wird es im Zeitzeugengespräch gehen, das Norbert Ohl vom Trägerverein des Kleinen Theaters moderiert, unterstützt wird er von Kai Fischer. Zur Einführung wird es eine kurze Darstellung der sozialen, wirtschaftlichen und politische Lage in Bargteheide um 1933 geben. Denn eigene Erinnerungen haben die jetzt noch Lebenden erst mit Kriegsbeginn 1939. Erinnerungen weiterer Zeitzeugen werden als kurze Videoaufnahmen eingespielt. Fragen aus dem Publikum können in einer Pause schriftlich gestellt werden.

Organisiert wird das Zeitzeugengespräch von den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft „Geschichtswerkstatt Bargteheide“. Die hat sich im April 2022 erstmals aus Interessierten zusammengefunden, initiiert von der Historikerin Ruth Kastner und von Birgit Schröder vom Verein „Bunte Vielfalt“. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesprogramm „Partnerschaft für Demokratie“.

„Es ist ein großes Glück und wir sind sehr dankbar, dass sich hochbetagte Alt-Bargteheider für dieses Projekt zur Verfügung stellen. Hätte zehn Jahre früher passieren sollen, sagen einige. Ja, hätte…“, so Ruth Kastner.

„Eine objektive Geschichtsschreibung gibt es nicht, die Tendenz geht zur Schwarz-Weiß-Schreibung und das ist oft nicht richtig. Es gibt die vielen Grautöne. Die wollen wir im Zeitzeugengespräch aufzeigen“, so Klaus Andresen.

„Uns als Verein Bunte Vielfalt ist es ein großes Anliegen, den vielen Zugezogenen unsere Geschichte und Kultur nahe zu bringen. Die unterschiedlichen Erfahrungen der Bürger im Umgang mit Flüchtlingen damals und heute ist schon erstaunlich“, Birgit Schröder.

„Dieses Zeitzeuginnengespräch ist für uns Jugendliche eine einmalige und gleichzeitig tolle Möglichkeit mit einer so entfernten Generation in den direkten Austausch zu treten. Wir haben viele offene Fragen und sind gespannt auf das Gespräch“, so Jonas Bewig.

Weitere Veranstaltungen sollen folgen und Interessierte sind herzlich eingeladen in der Bargteheider Geschichtswerkstatt mitzumachen.

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