Car-Sharing verringert Individualverkehr

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Bargteheide – Im tiefsten Bayern ist ein Projekt entstanden, das Vorbildcharakter hat und offensichtlich erfolgreich ist. Darüber berichtete Anton Achatz vom E-Wald-Projekt im Bargteheider Stadthaus. „Immer mehr Menschen bei uns verzichten auf ein eigenes Auto und teilen sich ein Elektromobil mit anderen“, so Achatz. Es geht um ein Projekt im südöstlichen Bayern, genauer um das Car-Sharing mit Elektromobilen. In sechs Landkreisen mit etwa 7000 Quadratkilometer Fläche können sie gemietet werden, für 5 Euro pro Nutzungsstunde und 6 Euro Anmeldegebühr.

Dadurch wurden dort in der Folge auch schon viele Zweit- oder Drittwagen überflüssig und abgeschafft, so Achatz. Solche Projekte könnten den Individualverkehr schon entlasten. E-Wald hat inzwischen eine Flotte von 200 Fahrzeugen, die auch an Kommunen verleast werden.  Nach Dienstschluss der Verwaltungen und am Wochenende können die Bürger sie mieten.

Es sind Elektrofahrzeuge, die von den über 100 beteiligten Kommunen als Dienstfahrzeuge angeschafft wurden und deshalb abends und am Wochenende kaum genutzt werden. „Viele Kommunen zahlen dabei nichts hinzu“, sagt Achatz, „weil sie zu 50 Prozent am Umsatz beteiligt sind.“ Pro Fahrzeug gebe es im Schnitt 250 Buchungen im Monat. Auch die Zulassungszahlen für E-Mobile seien um über fünf Prozent angestiegen. Für Besitzer von Bahntickets gibt es zehn Prozent Rabatt.

Genutzt wird das Buchungssystem der Deutschen Bahn. Benutzer können sich online registrieren und erhalten eine Karte für die Buchung. „Viele erlebten so zum ersten Mal das Thema Elektromobilität“, so Achatz. Die gewonnenen Fans würden dadurch oft zu Multiplikatoren für die Elektromobilität. Die Reichweite der Fahrzeuge sei mit etwa 100 Kilometern ausreichend. „Es ist noch Keines liegengeblieben“, so Achatz. Im Projektgebiet von etwa 7000 Quadratkilometern Fläche gibt es außer einigen Bahnlinien kaum noch öffentlichen Nahverkehr.

In Friedrichshafen haben sich viele Studenten an den beiden Unis dort fürs Car-Sharing entschieden. Mit einer App auf dem Smartphone können sie ein Fahrzeug buchen, das sich in der Nähe befindet. „Buslinien dort wurden zuvor kaum genutzt und konnten dann umgeplant werden“, so Achatz.

Im Rahmen der Vortrags- und Diskussionsreihe zu alternativen Mobilitätsformen und ihrer Zukunft gibt es noch eine dritte Veranstaltung. Sie ist für den 29. August 2018 um 18.30 Uhr im Ratssaal vorgesehen. Der Termin findet dann zum Thema „E-Fahrzeuge für das Gewerbe“ statt.

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