Einbahnstraßen sind keine Lösung

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Bargteheide – Es wäre eine reizvolle Idee, um die Bargteheider Innenstadt vom Verkehr zu entlasten: Die Umwidmung der Wurth und des ersten Teilstücks der Jersbeker Straße zu Einbahnstraßen. Gutachter haben das jetzt untersucht und sie raten davon ab. Beide Varianten in Richtung Westen oder nach Osten wurden untersucht. Das wurde jetzt im Ausschuss für Planung und Verkehr deutlich. Hohe Kosten und Probleme mit der wichtigsten Buslinie sprächen unter anderem dagegen. Eine politische Entscheidung gibt es noch nicht.

Zwei Einbahnvarianten für die Wurth und die Jersbeker Straße haben die Planer geprüft und raten davon ab.

„Die Gehwege in der Jersbeker Straße sind abschnittweise sehr schmal“, sagte Gutachter Horst Schubert. Trotz der Pflicht zur Straßenbenutzung führen viele Radler weiter auf den Gehwegen. Bei Einbahnstraßen gebe es weiterhin die Möglichkeit, den Radverkehr in beide Richtungen zu erlauben. Auch Fußgänger würden von einer solchen Lösung profitieren.

Nachteilig wären längere Fahrwege und damit mehr Verkehr und Lärm. Die wichtige Buslinie 374 hätte längere Fahrzeiten, die pünktlichen Anschlüsse wären gefährdet. Der Knoten Rathausstraße/Am Markt müsste ausgebaut werden. Wenn die Wurth nur in Richtung Westen befahrbar werde, sei eine zusätzliche Ampel an der Kreuzung mit der Alten Landstraße erforderlich. Zudem sei die Wurth mit neun Metern Breite zu schmal, ein Grunderwerb werde nötig. All das sei mit hohen Kosten verbunden. Es gehe dabei um einen hohen sechsstelligen Betrag. Auch die Zufahrt zum REWE-Markt müsse erhalten bleiben.

Sowohl die Wurth wie die Jersbeker Straße seien mit 4100 bis 5000 Fahrzeugen am Tag fast gleich belastet. Das werde sich auch mit Fertigstellung der Westumgehung nicht ändern, so Schubert. Die Innenstadt werde allerdings um etwa 3000 Fahrzeuge am Tag im Durchgangsverkehr entlastet.

Fazit des Gutachters: „Die heutige Situation sollte beibehalten werden.“ Denn eine Vorzugsvariante gebe es nicht.

Verkehrsströme in der Innenstadt

3 Kommentare

  1. Befremdlich erscheint mir die Erhebungsbasis zu sein. Es werden Zahlen für Verkehrsstärken aus den Jahren 2000 bis 2010 herangezogen (also mehr als 8 Jahre alt), eine Verkehrszählung vom Donnerstag den 30.8.18 von 6-10 Uhr und 15-19 Uhr sowie eine 7 Tage dauernde Radarmessung mit leider bruchstückhaften Erkenntnissen aufgrund eines Zählgerätefehlers. Was ist eine solche gutachterliche Stellungnahme und Bewertung wert? Inwieweit nimmt die konkrete Empfehlung des Gutachters Einfluß auf die Entscheidung der Politik und wurde diese eventuell durch den Gutachter bereits vorwegnommen?

  2. Falls doch jemand die nächstliegende Idee haben sollte, die Einbahnstraßenlösung einfach für eine gewisse Zeit auszuprobieren, wünsche ich jetzt schon mal viel Erfolg bei den Gesprächen mit der Verkehrsaufsicht …

  3. Schon wieder mal ein Gutachter – besser gesagt Honorarjäger.

    Hört das denn nie auf ? Sind die Bürgermeisterin, die ganze Verwaltung und die Stadtvertretung mit den Ausschuessen tatsächlich so unfähig ?

    Für was bezahlen wir Bürger eigentlich diesen aufgeblähten Verwaltungsverein in der Rathausstraße der entweder gar nichts oder falsch entscheidet und handelt ?

    Das Bargteheider Rathaus ist seit dem Amtsantritt der neuen selbsternannten Führungspersönlichkeit ein Tollhaus.

    Reinhold Bilz
    Bargteheide

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