Veranstaltung: Theater im Pferdestall: „Figaros Hochzeit oder Der tollste Tag“ von Peter Turrini
Graf Almaviva ist scharf auf Susanne, die Zofe seiner Frau. Dass diese in Kürze den Kammerdiener Figaro heiraten will, heizt sein Interesse noch weiter an. Also muss Figaro gewitzt und atemberaubend frech die Pläne des gierigen Grafen durchkreuzen. Die Dienerschaft und die unglückliche Gräfin verbünden sich, Intrigen werden geschmiedet und die Komödie entwickelt sich zum handfesten Drama. Wer wird im Duell Witz gegen Gewalt siegen?
Der Österreicher Peter Turrini modernisierte das Theaterstück „Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro“ von Beaumarchais gut 200 Jahre nach seiner Entstehung. Unsterblich wurde es nicht zuletzt durch Mozarts Opernversion. Größtmögliche Heiterkeit und tiefer Fall liegen in der Fassung der Theatergruppe des Ammersbeker Kulturkreises besonders dicht beieinander. „Rasant, schlagfertig und wendig – dieser Abend soll für die Zuschauer so aufregend werden wie die eigene Hochzeit“, hofft Regisseur Lars Ceglecki, der auch das Theater Das Zimmer in Hamburg-Horn betreibt.
Der Theatermacher liebt die Herausforderung, bekannte Themen neu anzugehen und dabei die eingetretenen Pfade zu verlassen. So stieß er auch auf dieses Stück: „Ich war ganz begeistert, dass es von Peter Turrini eine moderne Theaterfassung dieses Opernklassikers gibt. Zumal es vertraut beginnt, aber völlig anders endet.“ Etwa drei Viertel der Geschichte dürften Opernliebhaber wiedererkennen, danach dürfen sie sich über unerwartete Wendungen freuen. „Der Graf steht für den Typ Mann, der glaubt, allein das Mannsein würde ihn berechtigen, Frauen als Mittel zum Zweck benutzen zu können“, nennt Ceglecki als Beispiel für die Zeitlosigkeit des Stoffes: „Er ist jemand wie Donald Trump, der Frauen gerne in den Schritt greift und meint, die fänden das toll.“
Die Zuschauer erwarte „leichte Unterhaltung ober- und unterhalb der Gürtellinie. Und ein Plot, der es auch und gerade für Opernliebhaber in sich hat.“ Wer mit der Oper nichts anfangen könne, sei im Ammersbeker Pferdestall ebenfalls am richtigen Ort, meint Ceglecki: „Unsere Fassung ist moderner, wir haben die aktuellen Bezüge, die wir im Stück gefunden haben, herausgearbeitet.“ Dafür hat sich der Regisseur auch Elementen des Librettos der Mozart-Oper bedient: „Es gibt Figuren, die bei Turrini nicht auftauchen, die ich aus der Oper entliehen habe.“
Termin: Freitag, 8.11.2019 (Premiere)
Uhrzeit: 20 Uhr
Ort: Pferdestall, Am Gutshof 1, Ammersbek
weitere Aufführungen: Sa., 9.11., Fr., 15.11., Sa., 16.11. um 20 Uhr; So. 10./17.11. um 16 Uhr im Pferdestall, Am Gutshof 1, Ammersbek. Eintritt: 9 Euro, für Mitglieder 6 Euro. Karten im Vorverkauf unter www.ammersbeker-kulturkreis.de oder an der Abendkasse